Blog über Carl Huter´s Original-Menschenkenntnis & Kallsiophie, nichtakademisch, im aktuellen Kontext.

Donnerstag, 22. April 2010

PRAKTISCHE PSYCHO-PHYSIOGNOMIK. IN MEMORIAM ANETTE MARIA EMMERICH-MÜLLER (CHZA1)





IN MEMORIAM
ANETTE MARIA EMMERICH-MÜLLER
Am 1. Januar dieses Jahres ist unsere liebe Kollegin Anette völlig unerwartet in die geistige Welt gegangen. Wer diese dynamische Frau kannte, ist von diesem frühen Abschied schockiert.

Als Meisterschülerin von Prof. Paul Bouts wirkte sie viele Jahre als Lehrende für Phrenologie. Nach einer Ausbildung in Psycho-Physiognomik nach Carl Huter bei Frau Wilma Castrian verband sie die beiden ineinander greifenden Wissensgebiete und vermittelte in zahlreichen Vorträgen, Seminaren und Kursen wertvolles Wissen mit großer Kompetenz und Enthusiasmus.

Auch in der Schweiz bereicherte Anette Müller so manchen Physiognomik-Kongress mit der ihr eigenen Vortragsart.

Durch sie wurde auch die Stiftung P.P.P (Per Pulchritudinem in Pulchritudine) ins Leben gerufen, in welcher ihr Lebenswerk weitergeführt werden soll.

Liebe Anette, schweren Herzens haben wir Abschied von dir genommen. Es tröstet die Gewißheit, dass du nun frei von jeder Erdenschwere dich in feineren Sphären weiter entwickeln kannst – dem Licht entgegen!
Du wirst uns fehlen.

Lieselotte Eder






Das psycho-physiognomische Grundgesetz
DAS PSYCHO-PHYSIOGNOMISCHE GRUNDGESETZ

aus dem Hauptwerk Carl Huters von 1904

Carl Huters Entdeckung des psycho-physiognomischen Grundgesetzes, dass die Peripherie des organischen Lebens, das innere körperlich seelische und geistige Leben offenbart.

Bei allen organischen Lebewesen, von der ersten Zelle angefangen durch das ganze Pflanzen- und Tierreich bis hinauf zu dem vollendeten Menschen müssen alle Reize, welche das lebende Individuum von außen her berühren, zuerst das Äußere, die Haut und Peripherie-Organe treffen, bevor sie in das Innere des Körpers dringen, daraus folgt, dass sich in der äußeren Erscheinung des Individuums die umgebende Außenwelt spiegelt.

Von diesen Einflüssen kann sich kein Lebewesen freimachen; es ist Gesetz; die umgebende Natur drückt jedem Lebewesen einen physiognomischen Stempel auf.

So erklärt sich der besondere Farben- und Formtypus der verschiedenen Pflanzen, Tiere und Menschen in den verschiedenen Zonen, Längen- und Breitengraden der Erde.

Da an solcher angeborenen Rasseneigentümlichkeit jeder Mensch, wie jedes Tier gleich unschuldig ist, so erfordert es das sittliche Gefühl, dass man niemand wegen seiner Rasseneigentümlichkeit verdammen soll. Die Rasse wird aber auch weiter mitbedingt, durch angeborene, von den Erzeugern vererbte körperliche und geistige Veranlagungen, die ebenfalls außer dem Bereich des Willens des Individuums liegen, denn jedes Lebensindividuum ist ein Produkt seiner Erzeuger. Die Eigentümlichkeit des Lebensmagnetismus und des Lebensodes werden zum größten Teil angeboren und von der Außenwelt beeinflusst.

Daraus ergibt sich, dass wenn auch Lebenswille mit dem Individuum geboren wurde, es doch kein voller ganz freier Wille war.

Nur das Streben des Willens zielt auf Freiheit hin und da ist dann die schöpferische Kraft Helioda, welche diese Willensfreiheit in sich trägt. Der Mensch ist also nur zu einem Drittel frei, nämlich in seiner Heliodakraft, in zwei Drittel ist er unfrei und zwar durch Lebensmagnetismus und Lebensod. Diese beiden Kräfte sind schon vorgeburtlich mitbestimmend für seine körperliche Gestalt und Erscheinung, wie auch für seelisches Leben, denn sie wurden durch die Zeugung der Eltern und durch die Umgebung und Einflüsse, die auf diese vor und während der Zeugung wirkten, wie ein vorherbestimmtes Faktum übertragen.

Der Lebensmagnetismus und das Lebensod sind wohl nach und nach etwas umzubilden und zwar mit Hilfe der dritten Kraft, der Helioda, die als letztes Drittel im körperlichen und geistigen Leben die Freiheit des Willens, die schöpferische Fortentwicklungs- und Gestaltungskraft von innen heraus darstellt.



Nasenform und Charakter
NASENFORM UND CHARAKTER

Kein Tier hat eine Nase. Hat ein Tier keinen Charakter? Macht die Nase den Charakter aus?

Die Ausdrucksform der Nase gibt psycho-physiognomisch zu erkennen, was zur Selbstverwirklichung strebt.
Sich selbst verwirklichen, das kann nur der Mensch.
Die Nase charakterisiert das Gesicht, aber nicht deswegen, weil sie ziemlich in der Mitte des Gesichts angelegt ist, sondern, weil sie gesammelt zum Ausdruck bringt, was auch in den anderen Ausdruckzonen des Gesichts angelegt ist.


Die Nase verändert sich lebenslänglich.
DIE NASE VERÄNDERT SICH LEBENSLÄNGLICH.

Das wird am deutlichsten, wenn man die Abbildungen der verschiedenen Lebensalter eines Individuums miteinander vergleichen kann. Auf der Anatomischen Tafel für die Nase ist erkennbar, dass sie der letzte Ausläufer des Knochensystems ist und damit über die Wirbelsäule und die Schädelkapsel in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den motorischen und dynamischen Impulsen und Tätigkeiten des Knochensystems steht.

Die Nase ist Atmungs- und Riechorgan.
DIE NASE IST ATMUNGS- UND RIECHORGAN.
Wenn dieses ihr einziger Zweck wäre, den die Natur aus funktionellen Gründen entwickelt hat, so wäre es nicht nötig, sie in dieser virtuosen Vielfalt der Gestaltung hervorzubringen, wie sie zu beobachten ist.
Mit ca. 2,5 qcm Größe ist die Fläche in der Nase angelegt, die mit Riechschleimhaut und den Drüsen im Wechsel ausgestattet und leisten die Duftprüfung, die zum Teil lebensnotwendig ist.
Ein sehr scharfer Duft, wie z.B. Ammoniak lässt den Atem stillstehen. Die Luft Erwärmung geschieht in der Nase und der Niesreflex sorgt dafür, dass keine Fremdkörper durch die Nase in die Luftwege gelangen können.
Die Nase hat eine deutliche Stimmbildungsmitwirkung, was ein einfacher Schnupfen schon beweist, bei dem die Stimme sich verändert. Die Höhlen und Nebenhöhlen der Nase wirken hier mit.
Die Nase dient in ihren Funktionen der Lebenserhaltung und der Kommunikation.

Alle diese physischen, aber auch die psychischen Ebenen prägen sich in der Gestaltung aus, die wir nun grundlegend und individuell differenziert betrachten wollen:
Bei den Tieren spielt das Urhirn, das auch Riechhirn genannt wird, das Geruchsvermögen eine lebenserhaltende Rolle, denn die Nahrung und ihre -Verträglichkeit, die Art der Tiergattung und die "Familienzugehörigkeit", Feinderkennung, Partnersuche, Fortpflanzungstriebe, Ort- und Revierorientierung geschieht am häufigsten beim Tier durch die Nase. Nase und Schnauze sind nahe bei einander und in den Fängen transportieren die Tiere alles, was der Mensch mit den Händen tun kann.
Tiere haben keine Nasenbildung. Sie sind Instinktwesen, haben eine mehr oder weniger begabte Merkfähigkeit und Anhänglichkeit.
Sie gewöhnen sich an ihre Umwelt und Umgebung mit ausgezeichneten Orientierungssinnen und sind zu dressieren. Menschen sind Denkwesen, haben ein differenzierteres Gedächtnis als es Tiere haben, sie entwickeln Einsicht und Tatwillen.
Wo Triebe herrschen, wird die Einsicht unterbunden, aber Neugierverhalten haben Tiere und Menschen gemeinsam und auch den Spieltrieb.
Alles, was der Mensch entwickelt, ist nicht allein auf das Überleben gerichtet, sondern auch auf das individuelle Bemühen.



Der Mund
DER MUND

Die seelisch geistigen Ausdruckszonen im Menschengesicht betreffen dominant Augen und Stirn, aber diese sind im ständigen Wechselspiel des seelischen und körperlichen Ablaufes zu erfahren. Was psycho- somatisch angelegt, als innere Wunsch-welt an das Leben sich in die Vorstellungen des Menschen signalisiert, das kommt am Mund und seiner nahen Umgebung zum Ausdruck.
Ebenfalls kommt zum Ausdruck, was an Willensverwirklichungskraft über Unterkiefer, Kinn und Unterlippe die Wunschverwirklichung begleitet.
Carl Huter hat es kurz formuliert: Das Begehren und das Erleben kommt am Mund zum Ausdruck.
Diese Körperöffnung hat ihre so sensible Muskulatur und Innervierung, dass die Reaktionen aller Erlebnisse abzulesen sind.
Partnerschaftsgefühle der Seele.
Partnerschaftsgefühle des Körpers.
Der Mund ist ein seelischer Schließmuskel.
Der After ist ein stofflicher Schließmuskel.
Mit dem Mund nehmen wir die Nahrung auf. Er ist der Anfang des Verdauungskanals.
Wir saugen, küssen, artikulieren Sprache mit ihm.
Die Lebens- und Erlebnisimpulse kommen am Mund zum Ausdruck.
Tat- und Durchsetzungsimpulse am Kinn und Unterkiefer und Mund.
Geruch und Geschmack ergänzen einander und bedingen chemische Reaktionen mit Rezeptoren, die in kleinen Schleimhautflächen der Nase und des Mundes liegen.
Es gibt den Mund des geistigen Genusses und den des physischen Genusses, den des Redens und des Schweigens, aber die Erlebnisebene, in der jeweils mit einander oder über einander geredet wird, (auch geklatscht, wenn die Mundmimik zu locker ist) das sieht man am Ausdruck der Augen und an den Reflektionszonen der Stirn, die am lebhaftesten betätigt wird.

Glück und Unglück spiegelt der Mund.
GLÜCK UND UNGLÜCK SPIEGELT DER MUND.
Was ist Glück?
Heinrich v. Kleist sagte dazu:
"Das Glück kann nicht wie ein mathematischer Lehrsatz bewiesen werden, es muss empfunden werden, wenn es sein soll. Daher ist es wohl gut, es zuweilen durch den Genuss sinnlicher Freuden von neuen zu beleben; und man müsste wenigstens täglich ein gutes Gedicht lesen, ein schönes Gemälde sehen, ein sanftes Lied hören - oder ein herzliches Wort mit einem Freunde reden".
Die nonverbale Ausdrucksfähigkeit der Augen und des Mundes, die in steter Korrespondenz mit einander stehen, ist uns sehr vertraut. Sie ist dem Sprachverständnis in den Emotionen überlegen, denn wir können mit den feinen Reaktionen in diesen Ausdruckszonen nicht täuschen, weil wir sie nicht willentlich steuern können.





Kinn - Untergesicht und die Achsenanlagen
KINN - UNTERGESICHT UND DIE ACHSENANLAGEN

Da es um die Gesichtsknochen geht, ist es sinnvoll, ein wenig Aufmerksamkeit für die Knochen, das Knochensystem zu entwickeln. Knochen bilden unser Halt- und Stützgerüst. Sie erscheinen starr, aber sie sind es nicht. Sie sind Fabrikations- und Lagerstätte für wichtige Bestandteile unseres Blutes und der körpereigenen Abwehr. Ein sehr dynamisches Geschehen, z.B. setzt ein Klavierspieler von 1-2 Zentner Körpergewicht, wobei die Fußknöchel 125gr. Gewicht haben für sein Spiel ca. 54 Knochen ein, die von 80 Muskeln bewegt werden. Bei 170 Pfund Körpergewicht werden an Knochengewicht 30 Pfund (ca. 20%) berechnet und für die Muskulatur 45%. Der größte Knochen ist ca. 50 cm lang und 3 cm dick, und hat die Tragfähigkeit für einen PKW. Der kleinste Knochen ist 3 mm lang, wiegt ca. 4 Milligramm und ist ein Gehörknochen bei insgesamt 210 weiteren Knochen, etwa 600 Muskeln stützen die Knochen und geben den Menschen die Kraft, sich zu bewegen.


Das Untergesicht
DAS UNTERGESICHT

Wenn wir uns mit dem Untergesicht beschäftigen, sollten wir uns noch einmal die Dreiteilung des Gesichtes vor Augen führen.

STIRN
- Beobachtung, Grundlage für naturwissenschaftliches Denken
- intellektuelles Reflektieren, Erkennen (real, praktisch, schöpferisch)
- Fürsorge für das seelische Wohl, soziales Denken.
MITTELGESICHT
- geistiges, motorisches und leibliches Wollen
- Eigengesetzlichkeit
UNTERGESICHT
- potentielle körperliche Kraft zur Durch- und Umsetzung
- Ausdauer
- Tat- und Verwirklichungsimpulse, Ausführungskraft
- Begehren und Erleben (Wunschverwirklichung).


Gesichtsknochen
GESICHTSKNOCHEN

Huter ging davon aus, das jede Lebensäußerung eine Rückwirkung auf innere und äußere Eindrücke ist. Das ist der Grund, warum am Untergesicht die körperliche und seelische Durchführungskraft zum Ausdruck kommt, ob sie grob oder fein, stark oder zurückgenommen, hart, impulsiv, sinnlich oder vergeistigt ist. Der Mund offenbart die Art der Gefühle, das Kinn die Art der Impulse und in der Breite des Kinns Angriffs- und am Unterkieferbogen Durchführungskraft.

Kinn und Unterkieferknochen stehen infolge der Achsenanlagen mit dem Hinterhaupt und somit auch mit dem Klein- und Großhirn in Verbindung. Am Kinn erkennen wir den körperlichen Impuls, den Willen, die Festigkeit und die Würde in Korrespondenz mit dem hinteren Großhirn, hinteren Oberkopf. Wenn wir die physiognomischen Zeichen für Durchsetzungsvermögen in Kombination betrachten, sehen wir zunächst in der Nasenform den Selbstverwirklichungswillen. Diesen kombinieren wir mit allen anderen Gesichtsarealen, bzw. Gesichtsknochen, die in ihrer Unterschiedlichkeit in Form, Festigkeit und Ausprägung den Selbstverwirklichungswillen unterstützen oder ihn relativieren.

- In den Jochbeinen sehen wir den Widerstandswillen. Widerstand gegen Fremdbestimmung zur Wahrung der eigenen Originalität.

- Im Unterkieferknochen sehen wir die Durchführungskraft. Das Durchsetzungsvermögen, Widerstände zu überwinden. Dies wird auch mimisch deutlich, denn in der Tatabsicht wird das Untergesicht bei entsprechender -Anstrengung vorgeschoben.




Die Sprache der Augen
DIE SPRACHE DER AUGEN

Schematische Darstellung des Seh-Vorgangs, der mit der Licht- oder Farbenreizregistratur einen sehr komplizierten Prozess beschreibt, an dem chemische Vorgänge genauso teilhaben wie physiologische und psychische.
Licht ist im psycho-somatischen Sinne noch gar nicht ausreichend definiert und nach Erkenntnis Carl Huters ist der Licht-Anteil, den das Individuum aus dem Universum zu seiner Lebensentfaltung braucht, sehr eng verbunden mit dem konzentrierten Lichtanteil, den es selbst in jeder Zelle im Centrosoma aktivieren kann und das besonders in Erscheinung tritt, wenn geistige Bewußtseinsabläufe zu bemerken sind.


Wie die Natur im Auge Geist und Leben offenbart.
WIE DIE NATUR IM AUGE GEIST UND LEBEN OFFENBART.

In den Augen strahlt der innere Lebens-, Licht- Strahlkraftanteil konzentriert aus. Aufnahme durch die Pupille, Rückstrahlung durch die Iris.
Im Iris- Diagnose- Bereich ist das verdeutlicht.

Ausdrucksareale der Augenumgebung
AUSDRUCKSAREALE DER AUGENUMGEBUNG
1. Motorische Nervenkraft, Korrespondenz mit dem Kleinhirn.
2. Blase
3. Niere Uro- Genital- System
4. Keimanlagen Nervengeflecht des Unterleibes
5. Sensibilität der Nerven, Korrespondenz mit dem Großhirn.
6. Gehirnsäftezustand, Reservekraft zur Gehirnleistung.
7. Ausdruck für die Fähigkeit, das Wort in Rede und Schrift, die Sprache zu verinnerlichen.


Auge um Auge
AUGE UM AUGE

Der Wahrheit ins Auge sehen….
Schuppen von den Augen fallen….
Balken im eigenen Auge….
Die Metaphern über das Auge sind zahlreich.
Die Augenfarben sind nicht konstant. In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich die Grundfarbe der Augen, die aber im Laufe des Lebens langsame Veränderung zeigen wird.
Farben: Blau, grau, braun, schwarz, grün, rot bei Albinos, bersteingelb, haben viele Varianten und sicher auch Schwingungsgehalt durch die Farbe, der bisher unerforscht ist. Der Volksmund hat zwar seine Bezeichnungen, aber sie sind -fragwürdig.

Das Lebendige, das Lebenslicht strahlt aus den Augen, Freude strahlt und Glück. Leid und Krankheit trüben den Blick, Hass und Lieblosigkeit tun es auch.
Glanz bei Fieber, bei Nervosität, glitzern bei Aggressivität, bei Mordlust. Das Auge spiegelt den Gedanken und die Gefühlsart der Seele, es zeigt den Ausdruck der geistigen Gesinnung.
Das Auge zeigt geistiges Wachstum, denn so lebhaft, wie das Auge blickt, so lebhaft ist der Geist.
Am Auge erkennt man, wie umfassend die Anteilnahme am Leben ist. Pflichttreue und Treue seiner Selbst zeigt der Blick, aber nicht die Augenfarbe an.


Die Stirn das Bewusstseinsinstrument
DIE STIRN DAS BEWUSSTSEINSINSTRUMENT
Die Kraft mit der wir denken
DIE KRAFT MIT DER WIR DENKEN

Aus der Sicht der alten griechischen Philosophen ist der Kopf der Sitz der Seele, oder zumindest eines Teils der Seele. Meist ist hier die Denkseele gemeint, die in ihrer Eigenschaft Bewusstseinsleistungen vollzieht. Eine Bewusstseins-Reflektions-Zentrale.

Der Kopf wurde damit eine Schnittstelle zwischen Seele/Geist und dem Körper. Die Gehirnforschung zeigt uns immer deutlicher, welche Areale bei welcher Denkleistung aktiv sind und wie hochkompliziert die seelischen Bewusstseinsleistungen auf hirnphysiologischer Ebene ablaufen. Über das Limbische System, die hormonproduzierenden Strukturen (wie z.B. dem Hypothalamus) und die Stammhirnvernetzung wird die Seelenerlebnisfähigkeit an den Körper weitergeleitet und körperlich über das Erleben der Gefühle erfahren. Es verbindet die Bewusstwerdung mit körperlicher Reaktion, wozu auch über die Hirnnerven und vegetative Steuerung die Durchblutung des Gesichtes, die Mimik, die Organausdruckszonen gehören.
Wenn sich aus der Empfindung von etwas zunächst Unbekanntem, das Gefühl in der Beziehung zum Unbekannten verstärkt und bündelt, leistet irgendwann der Auftrag des Reizleitungssystems Erregung des limbischen Systems. Alle Sinnesorgane, einschließlich Haut, sind zu dieser Lebenssteuerungszentrale orientiert und diese gibt den Impuls, das denkfähige Großhirn zur Klärung der angekommenen Gefühlserregung zu bringen.
Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass wir nicht gleichmäßig Denkkraft verfügbar haben, sondern ermatten, Konzentrationsanstrengungen leisten müssen. Da dies ein Energiefaktor ist, sehen wir diesen an den Augen und an der Zone zwischen ihnen, an der Nasenwurzel.
Entscheidend aber für das Denken und die Interpretation des Denkvermögens ist die Energie, die dieses ermöglicht. Neben der elektromagnetischen Energie sind es die Biophotonen, die den Prozess des Denkens begleiten.
Der Erklärungsversuch, das "Helle Hautareal" als Energiesammelzentrum zu sehen, geht, wie alle energetischen Entsprechungen in der Psycho-Physiognomik auf die Kraft-Richtungs-Ordnung zurück. Die Kraft des Geistes durchstrahlt das ganze Gesicht. Das Gesicht steht über dem Limbischen System mit seinen Sinnesorganen und hier besonders mit seinem Gefühls- und Lebensbezug mit allen Hirnanteilen in einer Korrespondenz, die keine Einbahnstrasse bedeutet.
Das Großhirn ist ein Entwicklungsprodukt der Evolution, welches sich auch heute weiter entwickelt und differenziert. Ebenso wie die Schädelentwicklung über die Jahrtausende in der Evolution eine Entwicklung vollzog und vollzieht. Die Physiognomik betrachtet diese Schädelentwicklung und sieht mit der Schädelkapsel der Frühmenschen bis hin zu der eines idealisierten Zukunftsmenschen eine Anpassung an die Lebensanforderungen, eine lebenswichtige Spezialisierung mit entsprechenden Schwerpunkten in der Veranlagung.

Das Denken
DAS DENKEN
Das Oberhaupt
DAS OBERHAUPT
Auf die Frage, was Urvertrauen ist, hat der Maler, Hans Thoma, in seinen Versen eine feine Erklärung gefunden:

Ich komm, weiß nicht woher,
ich bin und weiß nicht wer,
ich leb`, weiß nicht, wie lang,
ich sterb`, und weiß nicht wann,
ich fahr`, weiß nicht wohin:
mich wundert`s, dass ich so fröhlich bin.

Da mir das Sein so unbekannt,
geb` ich mich ganz in Gottes Hand –
die führt es wohl, so her wie hin.
Mich wundert`s, wenn ich noch traurig bin.


Goethe hat in seinem „Faust“ die vielfältige Leistung des strebenden Menschen teilweise ganz offen, teilweise ganz symbolisiert zum Verständnis bringen wollen.
Dabei ist es ihm gelungen mit der Kraft, die er im hohen Maße besaß und die jeder Mensch entwickeln muss, wenn er in die Tiefe der inneren Welt eindringen will, mit der Helioda, die in der Interpretation durch Integrationskraft deutlich wird, eine Zusammenschau der Kraftanstrengungen zu schaffen.
Alle inneren, geistigen Antriebe kommen am Oberkopf physiognomisch zum Ausdruck. In der Evolution hat der Frühmensch die geistigen Verarbeitungszentren der Unterstirn zum Überleben gebraucht. Er hat die Natur beobachtet und die gewonnenen Einsichten genutzt, um die Wende der Lebensnot, die „Notwendigkeit“ zu finden. Alles, was ihm die große, geheimnisvolle Schöpferkraft noch nicht offenbarte, hat der Frühmensch mit Verehrung betrachtet und daraus Impulskräfte freisetzen können, die aus dem unbewußten Gefühlsgehirn das Wachstum des Großhirns ermöglichten, das wiederum Bewusstseinserweiterung leisten konnte.
Nach mehr als 500 Jahrtausenden menschlicher Existenz haben wir die Leistung zur „Notwende“ ganz anders zu erbringen, aber – so scheint es – es sind immer noch die gleichen Antriebskräfte, in uns und mit uns tätig, nämlich:
Kenntnis zur Erkenntnis,
Beobachtung zur Vorstellung,
Lebenskraft zur Schöpferkraft umzugestalten = Außen- und Innenwelt in den Einklang zu bringen.
Das Denken haben wir als das Ordnen von Vorstellungsbildern begriffen und das, was sich in der Scheitelregion des Menschen vollzieht, ist für die Vorstellungsbilder, die sich fein und differenziert bilden, aus den sensibelsten, inneren Anstößen des Gemüts, des Gefühls, gewachsen.
Die Zusammenhänge werden durch die Leistungen des Mittelhirns deutlich.
In der Scheitelzone sind die Aktivitäten des Gehirns, die mit den dort bezeichneten Arealen übereinstimmen.
Ein Mensch also, der ein feines, hochgewölbtes Oberhaupt hat, dessen höchste Höhe in der Scheitelzone liegt, der dazu noch einen entsprechenden Augenausdruck hat und eine feine Haut, ist immer wieder mit der Klärung der Fragen nach Gott und der Welt befasst und begreift sich als ein damit befasstes Wesen.
Wie kann man das verstehen ?
Die Fragen nach dem Sinn des Daseins werden hier erwogen und führen bei einer entsprechenden Ausprägung des Oberkopfes zum Urvertrauen in das Dasein.
Es wird erkannt, dass das Universum nicht selbstverständlich ist, sondern einen Grund hat, einen Quell des Daseins und Lebens, aus dem alles hervorgeht, eine Kraft, die alles durchwaltet und die hoffen und glauben lässt, dass das Ganze letztlich einen Sinn hat. Daraus wächst das Urvertrauen zum Dasein und zum Gang der Geschichte, in dem sich das Individuum eingebunden erfährt.









Edited by Medical-Manager Wolfgang Timm, Husum-Schobüll

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