Der gute Menschenkenner
nach Carl Huters Psycho-Physiognomik
© Dez. 1940, Nr. 95
DIE LICHTE GLÜCKLICHE
SEITE DES LEBENS
DIE SCHÖNHEIT DES
AUSDRUCKS ZEIGT DIE
VOLLKOMMENHEIT DES
INNENLEBENS
EDLE UND ÜBLE CHARAKTERE
BEI MÄNNERN UND FRAUEN
Und wie offenbart sich die
dunkle, unglückliche Innenwelt?
LEBEN, SEELE UND DASEINSZWECK
SPRICHT AUS DEN LEBENDIGEN FORMEN
ZU UNS. – LERNEN WIR DIE SPRACHE
DER NATUR RICHTIG VERSTEHEN!
MENSCHENKENNTNIS
Ist ein gutes Hilfsmittel,
um sich vor Leid,
Enttäuschung, Schaden und
Verdruß zu schützen! [Hinzugefügt]
GRUNDLEGENDE ENTDECKUNGEN
Fortsetzung des Originaltextes von Carl Huter, 1910.
VII. Meine Kämpfe um diese Wahrheit über den Stand der Diagnose und Heilkunde.
Als ich in den Jahren 1889 bis 1892 stark von der Influenza heimgesucht wurde und ein schweres Lungen und Halsleiden davontrug, habe ich viele Ärzte der verschiedensten Richtungen und auch allerlei Heilkundige konsultiert, fand aber nirgends volle Hilfe; meist verschlechterte sich durch die vorgeschriebenen Mittel, sobald sie angewendet wurden, das Leiden.
Die beste Hilf fand ich bei dem berühmten Halsspezialisten Dr. med. Schäffer in Bremen und eine erhebliche Besserung durch die Methode des damaligen Naturheilkundigen Louis Kuhne in Leipzig.
Dieses waren die Gründe, weshalb ich zum Nachdenken über diese Erfolge und Mißerfolge und zum Studium sowohl des Systems der Allopathie und Homöopathie, als auch der Biochemie, Henselkur, Naturheilkunde, Kneipp-, Kuhne- und Schrothkur, sowie der Magnetopathie angeregt wurde.
(Man beachte wiederum auch in diesen und den nachfolgenden Ausführungen die Einfachheit und durch die Richtigkeit und Natürlichkeit der Denkrichtung, mit welcher Huter nach Wahrheit suchte. Huter sah die Dinge des Lebens ganz einfach, natürlich, gerade so, wie sie wirklich sind, dadurch kam er auf den richtigen Weg. Durch gute Veranlagung und sehr viel Fleiß mit Hilfe einer einfachen und natürlichen Schlußfolgerung und durch das Experiment fand er eine Wahheit nach der andern. D. H. [Amandus Kupfer])
Ich fand in allen Richtungen Wahrheiten und Irrtümer, die beste Wahrheit aber bei Julius Hensel; denn er stellte das geistige Prinzip des Lebens, das im menschlichen Körper über allen chemischen wirke, als das wertvollste hin. (Anmerkung d. H.: Julius Hensel, deutscher physiologischer Chemiker, war zuerst 20 Jahre Apotheker und studierte erst in reiferen Jahren Medizin. Er vertrat die Ansicht, daß in den Lebenskraft gebundenen Nährsalzen, Erden und Metallen, die den menschlichen Körper aufbauen und an die magnetische Lebenskraft gebunden ist, die Lebens- und Heilmittellehre der medizinischen Wissenschaft ihren Halt finden müsse. Sein ausgezeichnetes Werk „Makrobiotik“ ist vornehmlich den praktischen Ärzten gewidmet).
Eine ähnliche Auffassung fand ich bei Louis Kuhne, der das Prinzip der Lebenskraft vertrat und schließlich kehrte dies Ansicht auch bei den Magnetopathen wieder.
Nur war nach ihrer Meinung der Magnetismus die Lebenskraft. Das ist, wie ich nachgewiesen habe, eine irrige Annahme. Kurz, Hensel und Kuhne und einige andere sprachen von der Lebenskraft, ohne sie aber wissenschaftlich zu beweisen und erklären zu können.
Ich habe darauf ganz besonders mein Studium nach dieser Richtung hin erweitert und kam schließlich zu der Überzeugung, daß die aus der Empfindungsenergie der Materie entwickelte Lebenskraft „Helioda“ als Träger des Lebens das wichtigste Element des Lebens sei, das zu stärken, die Hauptaufgabe der wahren Heilkunst sein müsse.
Ich habe darauf nach Mitteln und Wegen gesucht, wie die Lebenskraft bei den einzelnen erkrankten Menschen am schnellsten zu heben sei.
Ich fand,daß alle Organe, die an sich geschwächt oder belastet sind, leichter erkranken als lebensstarke Organe
und daß an Form, Spannkraft, Strahlkraft, Symmetrie, Proportion und Harmonie
die Gesundheit, - dahingegen an allen Abweichungen hiervon die Krankheit zu erkennen sei.
Hier unterbrechen wir Huter, um zunächst an unseren Bildern die Wahrheit der obigen Theorien bestmöglichst selbst zu erkennen. Denn es bleibt kein anderer Weg des Fortschritts, als daß jeder Mensch aus selbsteigener Überzeugung die Wahrheit in der Natur erkenne. Das ist das Fundament, auf dem erst weitergebaut werden kann. Daher versuche man einfach und klar und doch richtig zu sehen und dann folgerichtig zu denken.
Bild 1
Betrachten wir das liebliche Kinderbildnis mit dem Apfel, Nr. 1, von C. Vogel (1830), so strahlt uns daraus ein glückliches Kindergemüt entgegen.
Ähnlich wie der Apfel, - prachtvoll in Form und Farbe, - so gesund ist auch das Gewebe im Gesicht des Kindchens, besonders die Wangen sind gefüllt und sehr schön gespannt.
Zwei reine, leuchtende und liebliche Augensterne zeigen den ganzen glücklichen und gesunden Lebensgeist des Kindes.
Wie schön und regelmäßig, voller Symmetrie und Spannkraft ist allein schon die Augenumrahmung, wie edel die schöne, plastische Nasenwurzel, Nasenform und Stirnbildung, - wie lieb ist der Mund, das kleine frische Kinn, wie gesund die Konstanz des Haares!
Der Künstler muß schon eine ganz große Fertigkeit darin haben, die Natürlichkeit und Schönheit der Formen und des Ausdrucks lebenswahr nachzubilden, um diesen seelenvollen und harmonischen Ausdruck der Lebenskraft darzustellen.
Ganz natürlich und leicht sind alle einzelnen Gesichtsformen und sie stehen in großartiger Harmonie und Proportion zueinander.
Nirgends ist eine Über- oder Unterformung, Überspannung, Versteifung oder Verformung, keine Spur von Ecken und Kanten oder irgendeiner Verkrampfung im Gewebe. Gesund, und doch wieder locker, leicht und schön formt sich das Gewebe. Es strahlt uns ein glücklicher, edler und gesunder Lebensgeist voller Seelentiefe aus dem Bilde entgegen.
All diese Lieblichkeit und Schönheit, dieses glückliche Auge und Gesichtchen, die großartige Symmetrie und Proportion ist das Resultat der formbildenden Lebenskraft, des glücklichen Gemütes und Lebensgeistes. Dieses Wunder in der Formbildung, im Ausdruck an Auge und Mund und im ganzen schönen Köpfchen des Kindes bringt in der Materie die Lebenskraft hervor.
Und die Natur legt im Prinzip auch nichts in den Weg, daß diese glückliche Formbildung des Kindes sich für das ganze Leben forterhalten kann. Im Gegenteil kann mit der zunehmenden Entwicklung, Reife und Erfahrung des Lebensgeistes die Formbildung sich noch entsprechend verfeinern und die Schönheit des Ausdrucks sich steigern. Das Glück der Seele und des Lebensgeistes braucht nicht verlorenzugehen. Die Natur will offenbar das Menschenglück, die Gesundheit und Schönheit, denn sonst gäbe es nicht diese großartige Entwicklung in der Natur, wie sie die Welt, der Mensch und alles Leben durchgemacht hat. Und darum hat sich Huter solche Mühe gegeben, um mit seiner guten Lehre die gut vollenden Menschen die Wahrheit aus der Natur erkennen zu lassen, das Glück zu verbreiten, - das allemal in der wahren und echten Schönheit gipfelt.
Das Kinderbildnis zeigt, wie der gesunde und glückliche Lebensgeist zum Ausdruck kommt. Das Kind hat den Künstler begeistert, so daß er sein Bestes hergegeben hat, um es lebenswahr mit Pinsel und Farbe auf der Leinwand festzuhalten, - und wir nehmen die Wissenschaft zu Hilfe und lernen aus dem Bilde.
Bild 2
Finden wir nicht viel Ähnliches in Bild 2 wieder? Es ist die „Heiderose“ von Otto Linger, Verlag von Gustav Schauer, Berlin.
Die Heiderose liebte einen Förster, der drei Tage vor der Hochzeit von einem Wilderer erschossen wurde. Sie ging täglich an sein Grab, sie konnte den Schmerz nicht überwinden, zog sich eine Erkältung zu und starb.
Wenn man dieses traumhaft große und schöne Auge betrachtet, dazu das wohl lange, aber doch so sehr zarte Gesicht, dessen Feinheit im Gewebe noch besonders durch den sehr zarten Hals verstärkt erscheint, dann kann man sich wohl denken, daß dieser starke Lebens-Liebesgeist, der aus den schönen, warmen Formen zu uns spricht, - es ist die heliodische Formbildung, - durch den unermeßlich großen Schmerz so geschwächt wurde, daß schon eine Erkältung den Tod herbeiführen konnte.
Daran sehen wir symbolisch, - das Glück nur kann der beste Lebenskraftstärker sein; - und jeder weiß, daß Leid und Unglück, Schmerz und Kummer die Lebenskraft aufzehrt, daß dadurch aller Glanz und alle Schönheit und Pracht in Form, Farbe und Ausdruck genommen wird.
Wenn nun der Lebensgeist in Form und Ausdruck zu erkennen ist, dann lohnt es der Mühe, das Wie und Warum zu erfahren, damit bald die Zeit kommt, daß niemand mehr Leid, Unglück und Krankheit in Angesicht und Körperform der Menschen sehen möchte, daß alle Kraft angespannt wird, das Menschenglück zu erreichen, wofür uns ja das Weihnachtsfest symbolisch ist. –
Jesus lehrte die Liebe als das Höchste, - und heute erst wissen wir durch naturwissenschaftliche Erkenntnis, daß die Liebe gleich Lebenskraft ist und in der Schönheit gipfelt.
Bild 3
Wenn wir an Bild 1 und 2 die Lebens- und Geisteskraft aus der ganzen sprechenden Formbildung und dem Ausdruck von Auge und Gesicht wunderbar harmonisiert und edel gebildet vor uns sehen, so ist bei Bild 3 das Gegenteil der Fall.
Augen, Nase, Mund und die angrenzenden Gewebspartien sind sehr übel gespannt, gleichsam wie verzerrt und verunglückt.
Der Ausdruck bekundet Verschlagen- und Verwegenheit, Böswilligkeit, Hinterhältigkeit, Wurstigkeit, Frechheit und die Neigung zu bösartigen Handlungen.
Das illustriert auch das pelzige Haar, das keilförmig tief in die Stirn fällt, die harte Kontur des Halses, des Kiefers und der Ohren.
Wenn man weiß, daß die Lebenskraft die formbildende und die den edlen Ausdruck und das Feingefühl verleihende Kraft ist, die an sich den Charakter der Liebe, der Güte und der ruhigen Vernünftigkeit trägt, so erkennen wir, daß dieselbe hier bei Bild 3 völlig von roheren Natur- und Lebenskräften im Haushalt des Körpers übertönt ist.
Das ist es, was durch einen treffenden Vergleich gezeigt werden wollte. Man kann geneigt sein, den Zustand bei Bild 3 als eine Krankheit zu bezeichnen, zum mindesten, als vom Normalen abweichend; es ist die moralische Defektheit, die seelische Verkommenheit und geistige Bösartigkeit.
Das soll der Blick auf die Bedeutung der Formbildung, der Spann- und Strahlkraft, auf die Symmetrie, Proportion und Harmonie gelenkt werden. Erst darnach ist der wahre und wirkliche augenblickliche Zustand der Lebenskraft zu erkennen. –
Huter schreibt weiter:
Ich studierte die Reaktionsfähigkeit der Lebensenergie in gesunden und kranken Tagen und wie die verschiedenen Heilmittel auf diese wirken. –
Ein interessantes Krankheits- und Gesundheitsbild, das noch aus Carl Huters Sammlungen stammt, ist hier zum Studium gut geeignet. Allerdings fehlt die nähere Erläuterung Huters; daher muß der Leser mit unserer kurzen Beschreibung vorlieb nehmen. Des Meisters Hand kann kein Geselle ersetzen; aber wir hoffen, ungefähr das Richtige zu treffen.
1. Bild 4 zeigt an Augen und Gesicht einen verfallenen Ausdruck, während derselbe bei Bild 5 wie neu gestärkt und belebt erscheint; daran nimmt auch die Körperhaltung Anteil.
Durch die Krankheit haben zunächst die Augen einen typischen Ausdruck bekommen, weil ja die formende, Plastik, Spannung und Lebensfreude verleihende Lebenskraft der inneren Organe geschwächt ist. Daher liegen die Augen loser und der Blick zeigt Beengung und Betrübnis.
2. Auch die Gewebe um beide Augen sind lose und wie erschlafft und herunterhängend, und von den inneren Augenecken nach unten zu, wo die Nierenregion liegt, sehen wir eine tiefe, verfallene Falte mit einem sehr schwachen Gewebe.
3. Und von da abwärts mitten über die Wangen, wo die Blutsäfte, -stoffe und –kräfte ihre besondere Region haben, ist ein tiefer und konkaver Zug vorhanden, ein unreines, erschlafftes und eingesunkenes Gewebe. Diese Erschlaffung teilt sich dem Herz- und Lebenszug mit, der von den Nasenflügeln abwärts verläuft. Auch hier liegt Schwäche und eine verhaltene, stockende Spannung.
4. Eine tiefe Bekümmernis liegt im Ausdruck des Gesichts, besonders an der Stirn, am Nasen-Wangenzeug und am Mund; auch Haar und Bart nehmen Anteil.
5. Das alles ist bei Bild 5, dem Gesundheitsbild nach der Kur, ganz anders. Das Auge hat wieder Form-, Spann- und Strahlkraft und der Blick ist gehoben, geistesstark möchte man sagen, und im Ausdruck liegt sogar etwas Lebensfreudiges, Freies und Befreiendes, Gegenständliches und Positives; der Ausdruck innerer Bedrückung ist gänzlich geschwunden.
6. Die Lebenskraft strahlt wieder durch, formt und spannt die Gewebe, so wie die inneren Organe wieder lebhaft und befreit durchstrahlt. Die ganze Wangenpartie bis zum Herz- und Lebenszug, sowie die Gewebe unter den Augen sind wieder merklich gehoben. Es ist wieder Plastik und Lebensspannung vorhanden, eine merkliche Frische liegt über den gereinigten Geweben.
Diese glückliche Veränderung und unbehinderte Lebensstrahlung teilt sich dem ganzen Ausdruck, sogar dem Haar und der Kopf- und Körperhaltung, der Bewegung, mit.
Das ist der Lohn der guten Tat für den Arzt und Heiler, wenn er frohen Auges diese glückliche Veränderung beobachten kann; das ist ihm der Ansporn, nun weiter zu forschen, zu suchen und zu heilen; den ganzen Lebensfluß, den Geist, die Seele zu harmonisieren und in glückliche Bahnen zu lenken, ein Meister und zugleich ein Diener der Kranken und Gesunden zu sein. –
Es haben ja auch schon seit Urzeiten Tiere und Menschen das Kranke, Schwache und Tote vom Gesunden, Starken und Lebenden aus äußeren, körperlich sicher wahrnehmbaren Zeichen erkannt.
Dichter, Maler und Bildhauer schilderten vornehmlich alles Gesunde, Edle und Schöne.
Philosophen, Reformatoren, Priester und Lehrer suchten beides, Gutes und Böses, Gesundes und Krankes, Lebendes und Totes in ihren letzten Ursachen und Wirkungen zu erforschen, und die Redlichen und Glaubensstarken unter ihnen haben ihre Bekenntnisse zu formulieren versucht; sie lehrten den Sieg des Lebens, des Guten, Gesunden und Schönen über alles Häßliche und Leidende bis über den Tod hinaus.
Die Wahrheit über den Tod [Hinzugefügt]
Erst durch die Auffindung der Kraftrichtungsordnung durch Huter, - das ist das Gesetz, daß da, wo eine Kraft nach einer bestimmten Richtung hin wirkt, eine andere Kraft ausweicht und sich entgegengesetzt oder in einem bestimmten Winkelabstand von der ersten Kraftrichtungsachse ab betätigt, wie beispielsweise die Elektrizität – sich stets rechtwinklig auf die magnetische Achse stützend – innen negativ, nach außen positiv wirkend auftritt, - ist auch das Wesen aller Formentstehung und Veränderung und damit auch das Wesen der Gesundheit und Krankheit näher erkannt.
Huter schreibt weiter:
Ich baute mein Heilsystem demgemäß auf:
1.Ausscheidung von Belastungsstoffen durch Luft- und Lichtbäder, Wasserkuren, Dampfbäder, Güsse, Packungen, Massage.
2.Zuführung richtiger Nährmittel durch geeignete Diät;
3.harmonische Blutzirkulation durch Massage, Heilgymnastik und Bewegung;
4.Regulierung des Nervenlebens durch seelenharmonische Einflüsse und
5.Hebung der gesamten Lebenskraft durch Überstrahlung von Lebenskraft durch den Heiler.
Dieses schien mir die Grundlagen aller wahren Heilkunst zu sein. Ich wandte sie bei mir an und ward gesund.
Ich hielt dabei die medizinischen Methoden und die Chirurgie nicht für überflüssig, sondern, wo sie notwendig, auch für zulässig.
Ich fand aber, daß jeder Mensch nach seiner Naturell- und Temperamentsanlage, sowie nach seiner Lebensenergie behandelt werden müsse und begründete den Lehrsatz:
Der Arzt oder Heilkundige soll
1. den Menschen nach Körper und Seele, also sein Naturell, sein Temperament, seine Konstitution, seine Schwächen und Charaktergrundlagen erforschen. (Hierzu sind folgende Spezialschriften erschiene: a)“Die Dreitypenlehre.“ Ein Vergleich der originalen Fassung Carl Huters mit der modernen medizinischen Dreitypenlehre Kretschmers, b)“Die neue Heilmethode auf Grund der fünf Menschentypen.“)
2. Die Art und den Sitz der Krankheit ermitteln und
3. danach erst die Heilmittel wählen.
Diese meine Methode bewährte sich als die bisher beste, sowohl bei mir, als auch bei allen andern Kranken, die danach behandelt wurden.
(Zu der Lehre Carl Huters über die Lebenskraft fügen wir noch folgendes an:
Huter lehrte schon seit 1890, daß die Lebenskraft in der anorganischen, sogenannten toten Materie ihre Keime hat und gestaltbestimmend ist. Dafür sprechen auch die experimentellen Versuche des schwedischen Dichters und Forschers August Stringberg, die dieser unabhängig von Huter antstellt.
Er fand u.a., daß die Asche von verbrannten Pflanzen in einem geeigneten Lösungsmittel solch hohe Empfindlichkeit besitzt, daß die zurückgebliebenen Kristallisationsgebilde deutliche Blumenformen der Pflanzen hervorbringen, denen sie entstammen.
Die Betrachtung der Eisblumen, die sich im Winter an den Fensterscheiben bilden, brachte Strindberg auf den Gedanken, daß das Wasser beim Gefrieren und der Kristallbildung bereits die Formungskräfte der niederen Pflanzenformen besitzt. Unabhängig von Strindberg machten neuerdings Dr. E. Pfeiffer in Verbindung mit Prof. Dr. med. Trump in München ähnliche und erweiterte Versuche. Sie suchten die Formungskräfte beim Menschen und brachten Blutproben von Gesunden und Kranken in eine Kupferchloridlösung, die ein Kristallisationsbild formten, das diagnostische Anhaltspunkte ergab. Die weiteren Versuche führten zu der bereits bekannt gewordenen Kristallbild-Diagnose.
[Comment by Medical-Manager Wolfgang Timm: Heute, Jahr 2010, ist in diesem Zusammenhang in Bezug auf Kristalle und Formbildung auf die bahnbrechenden Visualisierungen vom Wasserforscher, Masaru Emoto, Japan, hinzuweisen]
Diese Forschungen bestätigen die Lehren Huters, daß die Lebenskraft formbildend ist und daß ihre Spuren bereits in der hochempfindlichen Materie vorhanden sind. –
Daß aber die Lebenskraft als eine besondere Strahlkraft, wie Huter nachwies, auch tatsächlich zu existieren scheint, dafür spricht die moderne biogenetische Strahlenforschung, zu welcher unabhängig von Huter der russische Professor Gurwitsch und der deutsche Professor Stempell u.a. den Anlaß gaben.
Daß außerdem, wie Huter lehrte und begründete, die anorganische Materie sich in den verschiedensten Strahlungen befindet, beweist die gesamte moderne hochausgebaute Atomforschung.
Wenn auch die einzelnen Wissenszweige heute noch spezialisiert, ja isoliert sind, so läßt das Gesamtbild der modernen Forschung doch schon deutlich den von Huter vorbezeichneten Weg erkennen, der zur Begründung seiner Psycho-Phyisognomik [Physiognomische Psychologie] führte. Das berechtigt zu den freudigsten Hoffnungen bezüglich der Gestaltung eines einheitlichen Weltbildes, das die Naturforschung, Wissenschaft, Kunst und Religion, Technik, Handel, Wandel und Verkehr verbindet, das die tiefste Wahrheitserkenntnis und damit neues Menschenglück und ein neues Weihnachtsideal bringt. D. H..)
Es fügte sich, daß ich im Herbst 1894 die Räume eines Kurbades in Hannover zur Verfügung gestellt bekam, wo ich diese Methode selbst durchprüfte und von dieser Zeit an habe ich bis zum Herbst 1908 zirka in einer 14jährigen Anstaltspraxis dieses System weiter als das Bestbewährteste immer mehr erkennen können und habe auch mehrere Ärzte und Schüler darin ausgebildet. Eine große Zahl chronisch Schwerkranker wurde durch diese Methode geheilt.
Das erweckte den Neid einiger Ärzte und von diesen wurden ganz ungerechtfertigte Kämpfe gegen mich eröffnet, die aber stets erfolgreich abgeschlagen wurden, zuletzt durch die Freisprechung von der Beschuldigung, diese vorzügliche Methode sei unlauterer Wettbewerb gegen die medizinische Wissenschaft.
Ich hatte aber nicht nur Kampf von seiten weniger, kurzblickender Ärzte, ich hatte noch viel mehr Anerkennung von zahlreichen ganz hervorragenden Ärzten gefunden. Das rief den Neid der Gegner abermals wach, auch einige Naturheilanhänger und Magnetopathen machten mir bald von dieser, bald von jener Seite Schwierigkeiten.
In Naturheilkreisen machte man mir den Vorwurf, ich vertrete nicht die reine Naturheilkunde, da ich die Chirurgie und verschiedene medizinische Mittel als wertvoll anerkannt hatte.
Manche Mediziner standen, weil sie nicht für die Form geschult waren und nur wenig Talent für Psycho-Physiognomik [Physiognomische Psychologie] hatten, dieser vielfach verständnislos gegenüber und konnten sich nicht mit der Lehre von der Lebenskraft befreunden, weil die meisten von ihnen bei ihren Leichenstudien auf den Universitäten darüber nichts erfahren hatten. Dort ist eben der krasse Materialismus noch herrschend. [Gilt auch noch heute, Jahr 2010, es bahnt sich aber wohl eine neue Generation von Medizinern und Ärzten an. Meine Wenigkeit hatte die Gelegenheit mit Fachärzten eine Vollzeitweiterbildung in Management und Dienstleistung im Gesundheitswesen, 9 Monate in München 2001/2002 sogar als Klassenbester, abzuschließen. Ausnahmslos alle teilnehmenden Fachärzte gehörten zu den nachdenklichen und kritischen Menschen, die eben nicht duckmäuserisch den krassen Materialismus im Medizinbetrieb widerspruchslos hinnahmen, wie ich dies leider in meiner großen Familie Timm erleben mußte. Zwei Vetter von mir sind Mediziner, das Wort Arzt benutze ich bewußt nicht, da hierzu die menschliche Reife fehlt, wie auch ein Onkel von mir auf dem Land Doktor war, so zählte bei diesen drei Genannten primär der materielle Erwerbssinn – und am besten macht man halt Kohle, wenn man seinen Patienten Mittel verschreibt, die man selbst sich und seinen Lieben, seiner Familie niemals geben würde, da nur Kranke halt den höchsten Profit im Medizin-Mafia-System garantieren. Daher besteht in der Regel auch überhaupt kein Interesse an echter Heilung, dann gäbe es ja nichts mehr zu verdienen. Die drei genannten Familienmitglieder hätten wohl besser Kaufleute werden sollen, statt ihren Reibach auf Kosten der Gesundheit von ihnen anvertrauten Patienten zu tätigen. Aber der Patient ist auch selbst primär für seine Gesundheit und dessen Pflege zuständig! Wer leichtfertig seine Selbstverantwortung für seine Gesundheit, seelisch & körperlich - gerade in diesem lebenswichtigen Bereich -leichtfertig, naiv und fremdbestimmt unbewußt an medizinische Fachidioten abgibt trägt auch selbst die Konsequenzen. Comment by Medical-Manager Wolfgang Timm, Deutschland.]
Statt sich nun in Liebe dem Studium meiner Lehren und Entdeckungen zu widmen auf Grund aller erreichten Erfolge, die doch für die Sache sprachen, da trieb man in Unwissenheit darüber Tratsch, Klatsch und Verleumdung, und weil ich selber nicht approbierter Arzt war, so glaubte man sich Verkleinerungen erlauben zu dürfen.
Wenn man dann immer wieder auf die glänzendsten Beweisführungen meiner Diagnosen und Heilerfolge hinwies, dann schwiegen sich solche Gegner über das System aus oder erkannten an, daß etwas Gutes darin stecke; aber sie suchten dafür an meiner Person herumzunörgeln, bald meine Schriften anzugreifen und schließlich vermeinten sie einen Punkt in meiner Ethik gefunden zu haben, mit dem sie mich moralisch zu vernichten hofften.
Damit wären wir bei dem letzten Kampf angekommen, der sich gegen meine neue Ethik richtet, die in der letzten Zeit der Brennpunkt alles Kampfes meiner Gegner geworden ist.
Fortsetzung folgt
DER GROSSE KURFÜRST VON BRANDENBURG.
Zum 300. Jahresgedenken des Regierungsantritts. [Stand 1940]
Der große Kurfürst trat in schwerer Zeit mit 20 Jahren die Regierung an. Hoch zu statten kam ihm, daß er die ganze reiche bürgerliche Bildung, Kunst und Wissenschaft und ganz besonders die neue Kriegsführung kennengelernt hatte. Er hatte erfahren, wie man auch im kleinen Lande Hilfsmittel schaffen und durch festes Zusammenhalten große Ziele erreichen kann.
Er trug in der Schlacht den schwersten Eisenhelm, er war fähig, alle Widerstände zu überwinden, - seinen Augen entging nichts, - weder zur Rechten, noch zur Linke. Starker Verstand, klügste Umsicht und Berechnung war ihm eigen. Er sorgte für die Finanzen, Verwaltung und Justiz, Kolonisation, Landbau, Handel, Gewerbe, Wissenschaft und zugleich für ein gutes und starkes Heer.
Preußen [Hinzugefügt]
Er war der Schöpfer Preußens durch die Kraft des Handelns und des Duldens, durch seinen staatsmännischen Blick, diplomatische Geschicklichkeit, kriegerische Tüchtigkeit und haushälterische Einsicht. –
Sein Reiterbild ist ein der besten aller Zeiten, von dem bedeutenden Bildhauer und Baumeister Andreas Schlüter in Hamburg, 1700, in Erz gegossen. Die Reiterstatue, die auf figurengeschmückten Sockel eindrucksvoll zur Geltung kommt, ist ein Werk von großartigem Aufbau, voll mächtiger Bewegung und grandioser Formbehandlung; die Haltung und Gebärde ist kräftig und beherrschend. Das Schlachtroß mit vollen derben Formen ist bis aufs Feinste in Muskeln und Adern ausgeführt und ganz lebendigen Schrittes.
[Das Denkmal für Friedrich Wilhelm schuf 1696–1697 Andreas Schlüter. Gegossen 1700 von Johann Jakobi im Gießhaus hinter dem Zeughaus am Kupfergraben, wurde es 1703 auf der Langen Brücke (heute Rathausbrücke) aufgestellt und zählt zu den berühmtesten Reiterdenkmälern der Welt. Auftraggeber war Friedrich Wilhelms Sohn Friedrich III. (Friedrich I.) (1657–1713). Beim Brückenneubau entfernt, kam das Reiterbild 1894 auf neuem Sockel an seinen alten Platz. Der 1896 erneuerte Originalsockel ohne die Begleitfiguren steht seit der Eröffnung des Kaiser-Friedrich-Museums 1904 mit einer ebenfalls 1896 angefertigten Kopie des R. in der Großen Kuppelhalle des heutigen Bodemuseums. Das Bronzeoriginal steht auf kopiertem Sockel mit den vier originalen Sklavenfiguren seit August 1951 (seit Juli 1952 mit erneuertem Sockel) im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses. Das Reiterstandbild zeigt den Großen Kurfürsten im Phantasiekostüm als römischen Imperator mit Allongeperücke, im Detail energisch bewegt, im Ganzen jedoch gezügelte Kraft und Ruhe ausstrahlend. Schlüter hatte einen Sieger dargestellt, dem die an den Sockel geketteten vier Sklaven flehentlich die Hände entgegenstrecken. Die 1708/09 hinzugefügten Sklavenfiguren stammen von: Gottlieb Herfert (auch: Henri Herfort und Friedrich Gottfried Herfort) († 1708), Johann Samuel Nahl d.Ä (1664–1727), Cornelius Heintzy (auch: Henzi und Hensi), Hermann Nacker. Die 1708 ergänzten Reliefs am Marmorsockel fertigten Nahl und Peter Backert (auch: Backers). Das Reiterbild steht unter Denkmalschutz.]
Großartig kann der Leser hier das Bewegungs-Ernährungs-Naturell mit Harmonie studieren und zwar bei Roß und Reiter, wodurch der Künstler den Gleichklang und die hervorragende Wirkung seines Werkes erzielte.
[Die Restaurierung des Großer Kurfürsten vor dem Schloss Charlottenburg.
Das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, Hauptwerk Berliner Barockskulptur, wurde vor dem Jubiläumsjahr Charlottenburgs 2005 von April bis Oktober 2004 saniert. Andreas Schlüter (1659–1714) schuf 1696-1703 das erste freistehende monumentale Reiterstandbild in Deutschland. Seit 1951 steht es im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses. Die Restaurierung erfolgte nun durch in der Weißenseer Werkstatt der Metallrestauratoren Haber und Brandner. Sie befreiten die Plastik von groben Ablagerungen, reinigten, schlossen Löcher und Risse, wachsten die Oberfläche und entfernten grünliche Verfärbungen von der Marmoroberfläche des Sockels. Pferd und Reiter wurden vor Ort bearbeitet, die am Sockel stehenden Sklavenfiguren wurden abmontiert und in die Werkstatt gebracht. Kurfürst Friedrich III., späterer König Friedrich I., hatte das 5,6 m hohe Monument zur Verherrlichung der Taten seines Vaters, des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620-1688), bei Schlüter in Auftrag gegeben. Dieser entwarf die Darstellung des Kurfürsten im antikisierenden Kostüm zu Pferde auf einem hohen Marmorsockel mit vier allegorischen Bronzereliefs und den vier bronzenen Sklavenfiguren an den Ecken als Verkörperungen der besiegten Feinde. 1700 führte Johann Jacobi den Guss von Ross und Reiter in einem Stück aus und 1703 stellte man das Denkmal auf der Langen Brücke vor dem Berliner Schloss auf. Das Reiterstandbild wurde vom Sockel geholt, es versank 1947 mit einem Lastkahn im Tegeler See und wurde zwei Jahre später geborgen. Der gemeinnützige Förderverein "Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V." kümmerte sich um die Finanzierung der jüngsten Restaurierung.]
Die eifersüchtige Bewachung und die Verharrung auf alten Irrtümern ist kein Beweis von hervorragender Intelligenz. Die Wissenschaftlichkeit hängt in letzter Linie nicht vom Beibehalten irriger Anschauungen ab, sondern vom Fortschreiten in der Erkenntnis der Wahrheit. Jede echte Wissenschaft und ihre Anhänger sind verpflichtet, neue Tatsachen zu prüfen und den Wahrheitsbringer zu fördern und zu schützen. Solche tüchtigen Vertreter echter Naturforschung fand ich viele, aber die Fanatiker der Gegenpartei ereiferten sich darüber um so mehr, und so kam ich ohne Schuld in den Kampf wissenschaftlicher Meinungen und Irrungen und damit in den Kampf um die Weltanschauung – nur weil ich einige Tatsachen nachgewiesen hatte.
Der Wahrheit und der Schönheit das ganze Sein
Die Annahme der Materialisten, ich würde den Vertretern der Kirche ein willkommener Naturforscher sein, weil meine Entdeckungen verschiedene Dogmen der Kirche als Stützpunkt diesen könnten, ist eine unnötige Besorgnis, denn ich gehe vollständig unabhängig und unbeeinflußt von der Kirche meine eigenen Wege.
Wohl habe ich erkannt, daß in dem alten Glauben gottesfürchtiger, guter und frommer Menschen vieles vorhanden ist, was mir erhaltungs- und verehrungswürdig gilt, wie beispielsweise der Glaube an die Liebe, die Übung der Tugend und die Verabscheuung des Lasters, - so erkenne ich damit noch nicht die mancherlei Widersprüche in den Dogmen der alten Religions-Anschauungen dieser Gläubigen an.
(Fortsetzung folgt.)
Dieser Kampf Huters ist ein Beispiel dafür, daß es zwischen dem harmonisch guten und dem bösen Prinzip keine Versöhnung gibt. Es gibt nur einen Kampf für das Gute, die Wahrheit und Schönheit bis zur völligen Überwindung alles Häßlichen und Bösen.
Daher wird auch der gute Mensch lernen müssen aus seiner Reserve und Tatenlosigkeit herauszutreten, d.h. er wird durch immer neues Ungemach und Unglück dazu veranlaßt, er wird zum Kämpfer für Wahrheit, Recht und Schönheit werden müssen, weil es keinen andern Weg der Höherentwicklung und zur endlichen Erreichung des Menschenglückes gibt.
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