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4000 Millionäre verlassen das sinkende Schiff „Deutschland“
8. März 2017 von Gastautor: Dr.Ulrike Bruchmüller09. März 2017 (von Dr.Ulrike Bruchmüller)Das Kartenhaus Deutschland steht kurz vor dem Zusammenbruch, der politische wie finanzielle Druck auf den deutschen Arbeitssklaven fordert immer dringender eine Antwort, die Frage nach einer Auswanderung wird von Jahr zu Jahr virulenter(im letzten Jahr verließen laut manager magazin vom 27.2.2017 bereits rund 4000 Millionäre Deutschland).Doch welches Land stellt die richtige Alternative dar
und
ist es überhaupt spirituell sinnvoll und verantwortlich, sein Heimatland in der Not zu verlassen?
[DIE GLOBALE BEDEUTUNG DER SCHWEIZ FÜR DIE SPIRITUELLE ENTWICKLUNG DER MENSCHHEIT]
Insofern der Bewußtseinswandel jedoch eine weltweite Aufgabe darstellt und die Verantwortung für Mutter Erde kaum allein auf regionaler Ebene wahrgenommen werden kann, möchte ich anhand der globalen Bedeutung der Schweiz für die spirituelle Entwicklung der Menschheit eine kleine Orientierung geben (vgl. auch die weiterführende Literatur).
Zunächst einmal dürfen Ländergrenzen hinterfragt werden:
als im Jahre 1291 die Eidgenossenschaft durch die drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden auf dem Rütli gegründet wurde,
handelte es sich um Alemannen, ein ursprünglich an der Elbe ansässiger germanischer Stamm, der soviel bedeutet wie “alle Männer”
und
der sich im frühen Mittelalter nicht nur in der deutschen Schweiz, sondern auch in Baden-Württemberg, im Elsaß, in Bayrisch-Schwaben, Liechtenstein und Vorarlberg ausbreitete.
Das Einzigartige an dem Bund der Eidgenossen
war und ist bis heute jedoch der Umstand, daß die Einheit der Genossenschaft
und
somit das Schweizer Nationalgefühl gerade nicht auf der gemeinsamen ethnischen Herkunft gründet,
sondern
daß sich die Genossen in dem Bündnis zum Schutz ihrer Freiheit zusammengeschlossen haben, welches entsprechend “allen Männern” offenstand.
Aufgrund der aus dem freiheitlichen Grundgedanken resultierenden hohen Attraktivität des Bündnisses
haben sich im Laufe der Zeit immer neue Genossen (Kantone) auch anderer ethnischer Zugehörigkeit freiwillig dem Bund angeschlossen.
Entsprechend Art. 2 der Bundesverfassung (1999) besteht aber der Zweck des Bundes noch heute im Schutz der Freiheit des Einzelnen durch die Gemeinschaft.
Diese schließt sowohl die nationale Sicherheit (1) als auch den materiellen Wohlstand und die kulturelle Vielfalt (2) mit ein.
Sie wird gewährleistet durch die innere Gleichberechtigung (3) als auch den Respekt gegenüber der Natur und die Bemühung um Frieden und internationale Gerechtigkeit (4).
In der Praxis werden entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip gemeinschaftliche Aufgaben nur dann an die nächsthöhere Ebene weitergegeben, wenn sie dort einfacher zu erledigen sind,
wobei die letzte Entscheidungsgewalt durch die Möglichkeiten von Initiative und Referendum auch nach der Delegation immer beim Stimmvolk verbleibt.
Das Schweizer System
ist darauf ausgelegt, Autarkie, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung des Einzelnen immer soweit wie möglich zu bewahren und zu fördern.
Entsprechend üben Schweizer Bürger ihre politischen Ämter nebenberuflich auch selber aus,
statt ihre Macht an (ggf. gekaufte) Berufspolitiker abzugeben (Milizsystem).
Bemerkenswert ist die Achtung und der Respekt, welche die Schweizer nicht nur sich selbst, sondern jedem einzelnen Menschen und der natürlichen Schöpfung entgegenbringen.
Armut, soziale Ausgrenzung,
aber auch
Umweltverschmutzung oder Tierquälerei als Symptome einer krankhaften Selbstverachtung kommen in diesem Land nicht vor.
Das Lebensgefühl ist immer positiv.
Insofern die Eidgenossenschaft die Liebe zur eigenen Freiheit und den Respekt gegenüber der Freiheit des anderen, zur Grundlage ihrer Verfassung erhoben hat
und
Menschen aller Völker in diesem Bund willkommen sind, ist die Motivation für die Verfassung nicht wie bei anderen Völkern ethnischer,
sondern ethischer Natur.
Eine solche freiheitliche Grundhaltung hat die Schweiz zu einem der wohlhabendsten, weitentwickelsten und erfolgreichsten Länder auf der Erde gemacht,
so daß dieses “Erfolgsmodell”
durchaus Vorbildcharakter für die politische Entwicklung der Staaten auf globaler Ebene aufweist.
Ironischerweise
profitiert nun aber ausgerechnet jenes eine Prozent der Weltbevölkerung am meisten von diesen Vorteilen und der Schweiz als Wirtschaftsstandort, welches andernorts für Kriege, Not und Elend hauptverantwortlich ist.
Eine friedliche Transformation der globalen Ungerechtigkeit, Krisen und entmenschlichenden Verhältnisse kann aber letztlich nur durch die innere Transformation der Herrschenden
und
ihre freiwillige Aufgabe der Macht erfolgen.
Es ist daher
Aufgabe des Schweizer Volkes in einen konstruktiven Dialog mit der Machtelite zu treten
und
deren schwarzmagische Machenschaften auf höchstem Niveau
wie z.B. die Einweihung des Skt. Gotthard Tunnels oder die Experimente des CERNs
zu durchschauen
und zu verhindern.
Diesbezüglich kommt dem Schweizer Volk aber womöglich die entscheidende Bedeutung für einen friedlichen globalen Bewußtseinswandel zu.
Diese Aufgabe, die auf den Auswanderer in die Schweiz wartet,
stellt sicherlich keine geringe intellektuelle wie auch spirituelle Herausforderung dar.
Belohnt wird aber die Übernahme der spirituellen globalen Verantwortung im Gegenzug mit größtmöglicher politischer und finanzieller Freiheit und Sicherheit
und
maximalem Genuß in einer traumhaft schönen Natur –
ein lohnenswerter Quantensprung in ein höheres Bewußtsein!
Bei Fragen zum Domizilwechsel in die Schweiz kontaktieren Sie bitte
Zuger Domizil Service GmbH Sozietät Notariat & Advokatur Baarerstrasse 137 CH-6300 Zug
Tel.: 0041 41 5440300 Fax: 0041 41 5440399
Geschäftszeiten Mo-Fr. 9.00-18.00 Uhr
E-mail:notariat@zuger-domizil-service.deWebsite:www.Zuger-Domizi-Service.chWeiterführende Literatur:Jürgen Elsässer/Matthias Erne (Hrsg.), Erfolgsmodell Schweiz. Direkte Demokartie, selbstbestimmte Steuern, Neutralität, Kai Homilius Verlag-Compact, Berlin 2010
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Schon jetzt werden Autofahrer doppelt zur Kasse gebeten. Durch die Energiesteuer und durch die Mehrwertsteuer. Allein die Energiesteuer hat dem Staat im vergangenen Jahr rund 40 Milliarden Euro in die Kassen gespült. |
Dass dieser Vorschlag zur Erhöhung der Energiesteuer gerade jetzt kommt, muss ein verfrühter Aprilscherz sein! Deutschland schwimmt im Geld. Die Steuereinnahmen sprudeln wie selten zuvor. Der Arbeitsmarkt brummt. Die Konjunktur ist so robust wie kaum eine andere Volkswirtschaft in Europa. |
Zypern kassiert bei Privatsparern ab… Die Deutsche Bank geht fast pleite und muss tausende Mitarbeiter entlassen… Europas älteste Bank muss bankrott erklären… und der IWF gibt zu, dass jede dritte Bank in Europa nun um die Existenz kämpfen muss… Die Anzeichen für einen Kollaps werden deutlicher. Wie lange hält Europa noch durch? |
Deutschland kann sich derzeit verschulden, und bekommt dafür sogar noch Geld. Durch die Negativzinsen. Anleger parken ihr Geld bei uns, verzichten auf Zinsen und bezahlen sogar noch dafür. |
Und gerade jetzt soll wieder einmal der Autofahrer zur Kasse gebeten werden? Da bleibt einem doch glatt die Spucke weg! |
lhr |
Thomas Schwarzer |
P.S. Brüssel feiert und wir zahlen? Korrupte Berufs-Politiker und Technokraten warten lediglich auf den richtigen Moment, um den deutschen Anleger und Sparer für die wilden Pläne der EU abzukassieren. Dabei sind Negativ-Zinsen und die zunehmende Abzocke des privaten Bürgers nur der Anfang... Was uns noch bevorsteht ist erschütternd: Klicken Sie hier für Details. Was halten Sie von den Plänen des neuen EU-Haushaltskommissars? Schreiben Sie uns an redaktion@pronomio.de. |
Deutschland, Schlaraffenland – Warum der Untergang Europas unaufhaltsam voranschreitet – anonymousnews.ru
von haunebu7
Europa wird derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt. Millionen machen sich auf, um ins gelobte Land zu gelangen. Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten ist, als drehe man die Heizung auf und öffnet gleichzeitig die Fenster.
Eine Gesellschaft, die nicht mehr fähig ist zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften, lebt moralisch über ihre Verhältnisse und wird unweigerlich untergehen.
von Jürgen Fritz
Als Vermächtnis hinterließ der große Gelehrte, Zivilisationskritiker und Regierungsberater Rolf Peter Sieferle zwei Manuskripte, die nun im Februar 2017 als Bücher erschienen sind:
Finis Germania und Das Migrationsproblem:
Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung.
Ein Jahr zuvor hatte Sieferle bereits einen fulminanten Essay veröffentlicht, den letzten vor seinem Freitod im September letzten Jahres, unter dem Titel „Deutschland, Schlaraffenland – Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“.
Einen besseren, tiefgründigeren Text eines Historikers gelesen zu haben, kann ich mich nicht erinnern.
Europas Sondersituation
Europa werde derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt, so Sieferle in seinem letzten Essay. Millionen machten sich auf, um in das gelobte Land zu gelangen.
Die Bevölkerung Afrikas, aktuell über eine Milliarde, wachse jährlich um etwa 3 Prozent, also um über 30 Millionen Menschen.
Einige Millionen davon machten sich jährlich auf den Weg in ein erhofftes besseres Leben.
Selbst wenn es nur 10 Prozent des Zuwachses seien (nicht einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung Afrikas), so wären dies 3 Millionen im Jahr.
Rechnen wir das hoch, so kommen wir in 30 Jahren, innerhalb von nur einer Generation, auf circa 100 Millionen Immigranten nur aus Afrika, bei nicht einmal 0,3 Prozent Emigration pro Jahr!
Hinzu kämen Migrationen aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens. Allein in Libyen sollen etwa eine Million Migranten darauf warten, einen Platz in einem der Boote zu finden, die sie auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer bringen.
Europa befinde sich in dieser Hinsicht in einer besonderen Situation, was mit seiner geographischen Lage zu tun habe, macht Sieferle deutlich.
In Europa sei es im Gegensatz zu den USA physisch praktisch unmöglich, die Außengrenzen abzuschirmen, weil diese viel größer seien als die relative kurze Grenze zwischen USA und Mexiko.
Hinzu komme, dass sich gerade in den Grenzgebieten in Nordafrika und im Nahen Osten immer mehr unberechenbare Staaten fänden, auf deren Kooperation nicht gebaut werden könne.
Andere Industrieländer wie Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland befänden sich so weit von möglichen Herkunftsorten entfernt, dass die Anreise von boat people sehr riskant und relativ leicht zu kontrollieren sei.
Länder wie China oder Rußland seien schwer zu erreichen
und bildeten (noch) keine attraktiven Ziele.
Es bleibe also Europa als der Raum, in dem der stärkste Einwanderungsdruck zu erwarten sei.
Die Europäer stünden daher vor einer Völkerwanderung vergleichbar der in der Spätantike, die, wie der Althistoriker Alexander Demandt eindrucksvoll aufzeigt, zum Untergang des römischen Reichs geführt hat.
Was zeichnet Europa und speziell Deutschland aus und macht es so attraktiv?
Weshalb aber wollen so viele Menschen in Länder wie Deutschland einwandern,
fragt Sieferle weiter.
Die Gründe dafür lägen auf der Hand:
In Deutschland herrschten 1. Wohlstand und 2. Sicherheit.
Es gebe einen funktionierenden Rechtsstaat, es drohten keine Kriege oder Bürgerkriege, keine Seuchen, das Gesundheitssystem sei exzellent und gratis, die Arbeitslosigkeit gering, die sozialen Netze seien üppig ausgebaut. Im Grunde handele es sich um eine Art Schlaraffenland.
Weshalb seien die Verhältnisse in Deutschland aber so viel besser als etwa im Irak?
Das sei schließlich nicht immer so gewesen.
Noch vor tausend Jahren habe dies völlig anders ausgesehen.
Und vor dreitausend Jahren wären Lebensstandard und zivilisatorisches Niveau in Europa zweifellos niedriger gewesen als in Mesopotamien.
Hier habe sich also in den letzten Jahrtausenden etwas drastisch geändert und es stelle sich die Frage, was es war.
Wie ist es Europa gelungen, aus den agrarischen Zivilisationen auszubrechen und einen neuen Typus von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft hervorzubringen, der Wohlstand und Sicherheit für alle miteinander kombiniere?
Sieferle nennt drei Faktorenkomplexe, die den Weg Europas in die rechtsstaatlich konstituierte Industriegesellschaft, in »die Moderne« verursacht haben:
1. technisch-industrielle,
2. kulturell-mentale und
3. politisch-institutionelle Ursachen.
Die Entwicklung zur Industriegesellschaft sei unstrittig von Europa ausgegangen, doch habe sie Nachahmer gefunden a) in den neo-europäischen Kolonien (USA, Kanada, Australien, Neuseeland), die das europäische Muster problemlos übernahmen,
und
b) in Asien: in Japan, Südkorea und Taiwan. Vermutlich würden früher oder später auch Festlandchina und Indien dazukommen. Diese Länder hätten keine autochthone Industrialisierung hervorgebracht, doch sei es ihnen in relativ kurzer Zeit gelungen, auf den Zug aufzuspringen.
Wieso können nicht alle das Erfolgsmuster übernehmen?
Andere Länder wären weniger erfolgreich, obwohl sie den europäischen Sonderweg aus nächster Nähe beobachten konnten: vor allem Rußland, das seit dreihundert Jahren versuche, mit Europa Schritt zu halten, und das doch immer wieder in die alte Misere zurückfalle.
Ähnlich verhalte es sich mit dem Osmanischen Reich, von dem nur eine einzige Provinz wirklich erfolgreich war, nämlich Palästina/Israel. Dies aber nur infolge der zionistischen Einwanderung aus Europa. (Hier haben wir bereits einen ersten Hinweis, dass es in erster Linie mit mentalen Gegebenheiten zu tun haben könnte.)
Eine erfolgreiche Industrialisierung beruhe also offenbar auf bestimmten historischen, vor allem kulturellen und institutionellen Voraussetzungen, die nicht leicht zu imitieren seien.
Die Menschen lebten gerne im Schlaraffenland. Deshalb dränge es sie zur Migration in die Industrieländer, denn irgendetwas hindere sie daran, dieses Schlaraffenland bei sich zuhause zu errichten.
Offenbar sei die Immigration in ein bereits existierendes Schlaraffenland leichter als der Aufbau eines solchen im eigenen Land.
Weshalb aber ist das so?
Nach Sieferle war es sei ein hoch unwahrscheinlicher Prozess, der in den europäischen Ländern über Jahrhunderte hinweg Mentalitäten und Institutionen geschaffen hat, deren Ergebnisse wir heute vor uns haben.
Dieses Erfolgsmuster könne nicht ohne weiteres kopiert werden.
Transfer von Technologie sei leicht,
Transfer von Institutionen aber schwer.
Transfer von kulturell-mentalen Mustern sei praktisch unmöglich.
Die Entstehung des Nationalstaats als Entwicklungsmotor
Die vielleicht wichtigste Voraussetzung der europäischen Entwicklung war die Zerschlagung von tribalen Strukturen durch die Staaten der frühen Neuzeit.
Dies war eine elementare Vorbedingung des Nationalstaats, der zum institutionellen Zentrum der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde. Er zielte auf die Herstellung einer homogenen Einheit von Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt, die sich von anderen Einheiten (Staaten) unterscheidet und abgrenzt.
Der Nationalstaat löste die Herrschaft der Stämme, Clans, Großfamilien, Personenverbände und Klientelsysteme aller Art auf.
Nationalstaat als Rechtsstaat bedeutete:
gleiches Recht für alle innerhalb des Staatsgebietes.
Und es bedeutete ein staatliches Gewaltmonopol mit Polizei und Armee.
Dieser Nationalstaat vereinheitlichte die Infrastruktur:
Geld, Recht (Zivilprozeß statt Fehde), Sprache, Verwaltung, Verkehrswesen, Staatsangehörigkeit.
Um diese Leistungen erbringen zu können, musste eine zentrale, von oben nach unten durchstrukturierte Verwaltung errichtet werden, die den Ansprüchen bürokratischer Rationalität genügte (gegen Korruption und Klientelwesen).
Der Nationalstaat definierte als Identitätseinheit des Staates das Staatsvolk.
Im 18. Jahrhundert gab es zwar kaum ethnisch homogene »Nationen«.
Dennoch gewann dieses Konzept eine erstaunliche Anziehungskraft.
Diese Ideologie tendierte dazu, dem Nationalstaat quasitribale Züge zuzuschreiben.
Der nationalistisch geprägte Nationalstaat verstand sich als Vertreter einer Abstammungseinheit, und er forderte von seinen Mitgliedern eine umfassende Loyalität, wie man sie sonst nur in Stammesgesellschaften kannte.
Der Konflikt mit anderen Nationalstaaten nahm daher leicht totale Züge an.
Die daraus resultierenden Exzesse fanden vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt.
Die Diskreditierung des Nationalstaats
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei aufgrund dieser Exzesse die Ideologie des Nationalismus unter den Eliten der fortgeschrittenen Länder anrüchig geworden.
Hier habe daher eine ideologische Verschiebung vom völkischen zum demokratischen Akzent des Volkes stattgefunden.
Damit aber sei der Volksbegriff zunehmend universalistisch begründet worden, obschon die Völker de facto nach wie vor innerhalb exklusiver (ausschließender), nichtuniversalistischer Nationalstaaten organisiert seien.
Der Nationalstaat stehe daher heute vor dem Problem, dass seine primäre Legitimation, der Nationalismus, obsolet geworden sei, seine sekundäre Legitimation, der demokratische, humanitäre Universalismus, aber mit seiner exklusiven Organisationsform nicht kompatibel sei.
Wenn Volk A, B und C alle gleich sein sollen, weshalb soll es dann noch Grenzen zwischen ihnen geben?
Warum der Sozialstaat nur als Nationalstaat möglich ist
Besonders brisant werde diese Problematik, wenn es um den Sozialstaat gehe.
In den europäischen Agrargesellschaften hatten die Gemeinden bestimmte Aufgaben der Daseinsvorsorge für ihre Mitglieder übernommen, die von den Familien nicht erbracht werden konnten, vor allem Armenpflege und Unterstützung in Notfällen.
Mit der Industrialisierung sei die Mitgliedschaft in einer Gemeinde zum Mobilitätshindernis und damit obsolet geworden.
Die Gemeindebürgerschaft sei so zur Staatsbürgerschaft ausgeweitet worden.
Der Nationalstaat sei aber in größerem Maßstab ebenso exklusiv gewesen wie die Bürgergemeinde.
Die Leistungen des Sozialstaates seien seit dem späten 19. Jahrhundert immer weiter ausgedehnt worden, kamen aber immer nur den eigenen Staatsbürgern zugute.
In diesem Sinne war der Sozialstaat immer exklusiv nach außen, aber inklusiv (alle einschließend) nach innen.
Eben diese Relation von Ausschließung und Einschließung definiere aber das problematische Wesen des (nationalen) Sozialstaats.
Dieser stehe heute nach dem Plausibilitätsverlust des Nationalismus vor dem Problem, dass er praktisch nur als Nationalstaat möglich ist, dass seine daseinsvorsorgende Inklusivität also de facto auf Exklusion, auf Ausschließung beruhe.
Die offizielle Ideologie, mit deren Hilfe die Umverteilung im Sozialstaat begründet wird (aus Motiven der Gleichheit und Gerechtigkeit), sei jedoch universalistisch angelegt.
Wenn der Sozialstaat seine Programme der sogenannten „sozialen Gerechtigkeit“ aber aus dem humanitären Universalismus begründet (Menschenrechte), kann der Verwirklichungsraum dieser Gerechtigkeitsprogramme schwerlich der ausschließende Nationalstaat sein.
Der Umverteilungssozialismus müsste sich nach dieser Logik als universalistische Ideologie auf den Weltstaat beziehen.
Dieser existiere aber in der Realität nicht.
Ergo müsse der Sozialstaat sich nach dieser Logik für jede Zuwanderung in die Sozialsysteme öffnen.
Das Ergebnis wäre natürlich die Zerstörung des Sozialstaats, nicht aber dessen Universalisierung.
Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten wäre zweifellos nicht nachhaltig.
Es wäre so, als drehte man die Heizung auf und öffnete gleichzeitig die Fenster.
Eine Reaktion auf diese Unmöglichkeit könne darin bestehen, dass man dies als Anlass nehme, den Sozialstaat abzubauen.
Dies wäre eine konsequente liberale Lösung.
Der Staat müsste sich auf seinen rechtsstaatlichen Kern zurückziehen und soziale Interventionen völlig unterlassen, wie dies etwa in den USA im 19. Jahrhundert während der Masseneinwanderung aus Europa der Fall war.
Dies läge allerdings nicht im Interesse der Unterschichten in den Sozialstaaten, die gegen eine solche Entwicklung populistischen Widerstand leisten würden.
Wie Masseinimmigration das kulturelle Kapital zerstört
Somit stelle sich also
die generelle Frage, was die Immigration von Menschen aus gescheiterten bzw. nicht entwicklungsfähigen Staaten in den Zielländern anrichten.
Importieren sie ihr Scheitern in diese Gesellschaften? Zerstören sie dort die kulturellen und institutionellen Voraussetzungen der Industrialisierung, die sie in ihren Herkunftsländern nicht besaßen und nicht hervorbringen konnten?
Diejenigen, die heute von bunter Vielfalt sprechen, meinen, dass die Frage nach der historischen Entstehung der Industriegesellschaft nicht identisch sei mit der Frage nach den Bedingungen, unter denen eine Industriegesellschaft, die bereits existiert, weiterhin existieren kann.
Das Schlaraffenland sei kulturell strapazierbar und eben darauf setzen sie.
Aus schlichter ökonomischer Perspektive werde die Einwanderung nach Deutschland heute ebenfalls begrüßt, da man sich von ihr eine Vergrößerung des Arbeitskräftepotentials verspreche. Damit könne man die extrem negative demographische Entwicklung ausgleichen, so die Hoffnung.
Sieferle macht aber deutlich, dass dies eine stark verkürzte vulgärökonomische Argumentation ist, für die nur Kapitalressourcen und Arbeitskräfte eine Rolle spielen.
Betrachte man das Ganze umfassender und nehme auch soziales und kulturelles Kapital ins Visier, also immaterielle Faktoren, die zum Wohlstand beitragen, sehe die Sache völlig anders aus.
Dieses kulturelle Kapital beruhe auf Überlieferung sowie auf der Eindeutigkeit der Gruppenzugehörigkeit.
In das Paket des kulturellen Kapitals, das für eine funktionierende demokratische, aufgeklärte und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft charakteristisch ist, gehörten etwa die folgenden Elemente:
Rechtsstaatlichkeit, Fairplay, Rechte des Individuums, Beschränkung der Staatsgewalt, Verbindung von Individualismus und Gemeinwohlorientierung, Meinungsfreiheit (inklusive Religionsfreiheit), Arbeitsethos, Orientierung am Fortschritt, Ausbildung von Vertrauen, Wertschätzung von Bildung und Erziehung.
Diese Kombination bilde das kulturelle Erfolgsgeheimnis der erfolgreichen Länder.
Ein wichtiges, wenn nicht das entscheidende Element des kulturellen Kapitals sei aber das Vertrauen.
Es gebe, wie empirische Vergleiche verschiedener Länder zeigen, eine enge Korrelation zwischen dem Ausmaß von Vertrauen und der ökonomischen Effizienz.
Das Maß des Vertrauens ist ein Maß der Zivilisiertheit und Leistungsfähigkeit.
Im Jahr 2000 beantworteten 67 Prozent der Dänen und 66 Prozent der Schweden die Frage, ob man den meisten Menschen vertrauen könne, mit ja, aber nur 3 Prozent der Brasilianer.
Kooperationsbereitschaft und Vertrauen erleichterten den gesellschaftlichen Umgang.
Kulturelles Kapital werde durch Tradierung übertragen. Eine Kultur sei zwar niemals homogen. Nicht alle Menschen, die einem Volk angehören, teilten sämtliche kulturellen Merkmale.
Umgekehrt sei es immer in einem gewissen Umfang möglich, fremde Menschen zu assimilieren, d. h. mit dem kulturellen Kapital ihrer neuen Gesellschaft auszustatten, was auch als Integration verstanden werden könne.
Allerdings gebe es hierfür Grenzen.
Je größer die Zahl von Immigranten und je rascher sie immigrieren, desto geringer sei die Chance der Assimilation.
Folgen der Zerstörung des kulturellen Kapitals
Es besteht dann die Gefahr, dass die durch Immigration entstehende multikulturelle Gesellschaft kulturelles Kapital vernichtet, mit dem Effekt, dass sich die ethnisch und kulturell recht homogenen Industrieländer in multitribale Gesellschaften transformieren.
In solchen Gesellschaften würden mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtige institutionelle und mental-kulturelle Voraussetzungen einer funktionierenden Industriestruktur zerstört.
Die Basis, die alles zusammenhalte,
das gegenseitige Vertrauen verschwände.
An die Stelle des Rechtsstaats mit seinem Gewaltmonopol trete dann wieder das Fehderecht.
Wenn Konflikte auftreten, versuche man zunächst, diese innerhalb des eigenen Stammes-Rahmens zu lösen, eventuell durch Mobilisierung durchsetzungsstarker Verbündeter.
Wenn dieser Prozess einmal in Gang gekommen sei (und erste Ansätze dazu ließen sich in zahlreichen europäischen Großstädten beobachten), könne er sich leicht selbst verstärken und eine Eigendynamik entwickeln.
Dann könnten sich immer mehr tribale Gruppen bilden, mit eigenem Steuersystem (Schutzgeld) und eigener Entscheidungskompetenz.
Diese Gruppen träten zunächst in Konkurrenz zu dem überkommenen Rechtsstaat und seinen Polizeikräften.
Am Ende werde dem Staat aber nichts übrigbleiben, als sich selbst nur noch als Stamm unter Stämmen zu verhalten.
Für diejenigen Bürger, die keinem spezifischen Stamm mehr angehören, sondern auf den Rechtsstaat gesetzt hatten, werde dies fatal.
Wenn eine solche Bewegung in Gang kommen sollte, so hätten wir einen evolutionären Prozess der Selbstzerstörung einer Industriegesellschaft vor uns:
Eine bestimmte kulturelle Konstellation habe historisch erfolgreich die Industrialisierung und Moderne erzeugt, habe dabei aber normative Merkmale des humanitären Universalismus entwickelt, so dass es nicht mehr möglich sei, den Zuzug von Angehörigen fremder Kulturen zu regeln bzw. zu unterbinden.
Eine solche Gesellschaft, die nicht mehr zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften fähig ist, lebe moralisch über ihre Verhältnisse.
Sie sei in normativem Sinne nicht nachhaltig.
Durch Relativierung zerstöre sie schließlich ihre kulturelle Identität, die Voraussetzung ihrer Leistungsfähigkeit.
Damit setze sie sich selbst ein Ende.
Die tiefere Ursache für die Selbstzerstörung
Die europäischen Gesellschaften seien von dem Grundgedanken des Egalitarismus (der wie ein Fetisch angebetet wird, jf) regelrecht besessen.
Diese Ideologie produziere die Utopie der totalen materiellen Gleichheit.
Ungleichheiten würden dagegen als unnatürlich empfunden.
Aus dieser Perspektive eines universalistisch-egalitären Programms sei jede reale Ungleichheit schlechthin unerträglich.
Die Konfrontation mit Leid, Armut, Unterdrückung, Elend und enttäuschten Hoffnungen löse daher Hilfsreflexe aus, von denen der einfachste (und gesinnungsethischste) laute:
refugees welcome, also Aufnahme von jedem und allen in Europa, mit Zugang zum gesamten Leistungspaket des Sozialstaats.
Dieser Reflex durchdringe große Teile der Gesellschaft in den Wohlstandszonen.
Die Realpolitiker und Verwaltungen, die dann mit dem konkreten Vollzug der Hilfe zu tun haben, stünden dann ebenso vor einem Problem wie die Teile der Bevölkerung, die in der Massenimmigration die Gefahr einer Unterminierung der vertrauten sozialen und politischen Ordnung erblicken.
Medial würden sie angegriffen und mit dem radikalen Gegenbegriff zum Egalitarismus, dem Rassismus, bedacht, der seit dem Nationalsozialismus natürlich extrem negativ konnotiert und völlig unzutreffend sei, da hier ja ethnisch-kulturelle und keine rassischen Differenzen angesprochen würden.
Viele Zeitgenossen duckten sich daher lieber weg, hielten den Mund und hofften, dass der Kelch irgendwie an ihnen vorüberginge.
Ist es wirklich möglich, fragt Sieferle,
dass eine Gesellschaft sich durch solche Prozesse der ideologischen Verwirrung selbst zerstört?
Ja, meint er.
Denn
Kulturen und Ideologien seien enorm machtvolle Kräfte.
Menschen sprengten sich für Allah in die Luft.
Warum sollten sie nicht eine Sozialordnung zerstören, die sie ebenso wenig verstehen, wie sie diese lieben?
Der Sozialstaat
werde von den meisten Menschen als selbstverständlich angesehen,
ebenso wie
der Rechtsstaat.
Dass beide dies nicht sind, sondern auf sehr fragilen und unwahrscheinlichen Grundlagen beruhen, werde man erst begreifen, wenn sie verschwunden seien,
d. h.
wenn eine neue multitribale Struktur sie verdrängt habe.
Vielleicht sei der Untergang Europas
dann ein Lehrstück für andere industrialisierte Zivilisationen (wie China),
und vielleicht würden die letzten Europäer in Übersee Zuflucht suchen.
Der Blick aus universalgeschichtlicher Perspektive
Abschließend betrachtet Sieferle diesen Vorgang aus kühler universalgeschichtlicher Perspektive.
Vor mehr als 60.000 Jahren (0:00 Uhr) hätten die Menschen Afrika verlassen und sich allmählich über die ganze Erde ausgebreitet.
Es bildeten sich zahlreiche separate Völker mit eigenen Kulturen, die zum Teil über sehr lange Zeiträume hinweg keinerlei Kontakt miteinander gehabt hätten.
Dieser Trend habe vor etwa 5.000 Jahren (nach 22 Uhr) eine erste Umkehr erfahren, als die agrarischen Zivilisationen begannen, größere Reiche zu bilden und Fernhandel zu treiben.
Vor 500 Jahren (23:48 Uhr) sei dies durch die europäischen Seefahrer noch einmal drastisch beschleunigt worden
und
seit etwa 200 Jahren (23:55 Uhr) stünden im Prinzip alle Menschen miteinander in Kontakt.
Der Prozess der Globalisierung, der seit wenigen Jahrzehnten in Gang sei (23:59 Uhr), habe die Mobilität von Informationen, Gütern und auch Menschen noch einmal enorm ausgeweitet.
Dieser Prozess der Universalisierung und Globalisierung sei wohl unvermeidlich, und die Völker, die die Geschichte der letzten Jahrtausende geprägt haben,
würden letztlich von ihm verschlungen werden.
Viele Deutsche, so macht Sieferle deutlich, möchten heute gerne als Volk verschwinden, sich in Europa oder in die Menschheit auflösen.
Harmonisch werde dies alles nicht abgehen,
zumal einzelne Kulturen versuchen würden, bei dieser Gelegenheit ihre tradierten Muster universell durchzusetzen,
sei es in Gestalt der westlichen Menschenrechte,
sei es in Gestalt des islamischen Dschihad
oder was auch immer.
Die Immigrationskrise,
in der wir uns aktuell befänden, sei daher vielleicht nur der Vorbote umfassenderer Konvulsionen,
in denen alles untergehen werde,
was uns heute noch selbstverständlich scheine.
***
von haunebu7 |
Europa wird derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt. Millionen machen sich auf, um ins gelobte Land zu gelangen. Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten ist, als drehe man die Heizung auf und öffnet gleichzeitig die Fenster.
Eine Gesellschaft, die nicht mehr fähig ist zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften, lebt moralisch über ihre Verhältnisse und wird unweigerlich untergehen.
von Jürgen Fritz
Als Vermächtnis hinterließ der große Gelehrte, Zivilisationskritiker und Regierungsberater Rolf Peter Sieferle zwei Manuskripte, die nun im Februar 2017 als Bücher erschienen sind:
Finis Germania und Das Migrationsproblem:
Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung.
Ein Jahr zuvor hatte Sieferle bereits einen fulminanten Essay veröffentlicht, den letzten vor seinem Freitod im September letzten Jahres, unter dem Titel „Deutschland, Schlaraffenland – Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“.
Einen besseren, tiefgründigeren Text eines Historikers gelesen zu haben, kann ich mich nicht erinnern.
Europas Sondersituation
Europa werde derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt, so Sieferle in seinem letzten Essay. Millionen machten sich auf, um in das gelobte Land zu gelangen.
Die Bevölkerung Afrikas, aktuell über eine Milliarde, wachse jährlich um etwa 3 Prozent, also um über 30 Millionen Menschen.
Einige Millionen davon machten sich jährlich auf den Weg in ein erhofftes besseres Leben.
Selbst wenn es nur 10 Prozent des Zuwachses seien (nicht einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung Afrikas), so wären dies 3 Millionen im Jahr.
Rechnen wir das hoch, so kommen wir in 30 Jahren, innerhalb von nur einer Generation, auf circa 100 Millionen Immigranten nur aus Afrika, bei nicht einmal 0,3 Prozent Emigration pro Jahr!
Hinzu kämen Migrationen aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens. Allein in Libyen sollen etwa eine Million Migranten darauf warten, einen Platz in einem der Boote zu finden, die sie auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer bringen.
Europa befinde sich in dieser Hinsicht in einer besonderen Situation, was mit seiner geographischen Lage zu tun habe, macht Sieferle deutlich.
In Europa sei es im Gegensatz zu den USA physisch praktisch unmöglich, die Außengrenzen abzuschirmen, weil diese viel größer seien als die relative kurze Grenze zwischen USA und Mexiko.
Hinzu komme, dass sich gerade in den Grenzgebieten in Nordafrika und im Nahen Osten immer mehr unberechenbare Staaten fänden, auf deren Kooperation nicht gebaut werden könne.
Andere Industrieländer wie Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland befänden sich so weit von möglichen Herkunftsorten entfernt, dass die Anreise von boat people sehr riskant und relativ leicht zu kontrollieren sei.
Länder wie China oder Rußland seien schwer zu erreichen
und bildeten (noch) keine attraktiven Ziele.
Es bleibe also Europa als der Raum, in dem der stärkste Einwanderungsdruck zu erwarten sei.
Die Europäer stünden daher vor einer Völkerwanderung vergleichbar der in der Spätantike, die, wie der Althistoriker Alexander Demandt eindrucksvoll aufzeigt, zum Untergang des römischen Reichs geführt hat.
Was zeichnet Europa und speziell Deutschland aus und macht es so attraktiv?
Weshalb aber wollen so viele Menschen in Länder wie Deutschland einwandern,
fragt Sieferle weiter.
Die Gründe dafür lägen auf der Hand:
In Deutschland herrschten 1. Wohlstand und 2. Sicherheit.
Es gebe einen funktionierenden Rechtsstaat, es drohten keine Kriege oder Bürgerkriege, keine Seuchen, das Gesundheitssystem sei exzellent und gratis, die Arbeitslosigkeit gering, die sozialen Netze seien üppig ausgebaut. Im Grunde handele es sich um eine Art Schlaraffenland.
Weshalb seien die Verhältnisse in Deutschland aber so viel besser als etwa im Irak?
Das sei schließlich nicht immer so gewesen.
Noch vor tausend Jahren habe dies völlig anders ausgesehen.
Und vor dreitausend Jahren wären Lebensstandard und zivilisatorisches Niveau in Europa zweifellos niedriger gewesen als in Mesopotamien.
Hier habe sich also in den letzten Jahrtausenden etwas drastisch geändert und es stelle sich die Frage, was es war.
Wie ist es Europa gelungen, aus den agrarischen Zivilisationen auszubrechen und einen neuen Typus von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft hervorzubringen, der Wohlstand und Sicherheit für alle miteinander kombiniere?
Sieferle nennt drei Faktorenkomplexe, die den Weg Europas in die rechtsstaatlich konstituierte Industriegesellschaft, in »die Moderne« verursacht haben:
1. technisch-industrielle,
2. kulturell-mentale und
3. politisch-institutionelle Ursachen.
Die Entwicklung zur Industriegesellschaft sei unstrittig von Europa ausgegangen, doch habe sie Nachahmer gefunden a) in den neo-europäischen Kolonien (USA, Kanada, Australien, Neuseeland), die das europäische Muster problemlos übernahmen,
und
b) in Asien: in Japan, Südkorea und Taiwan. Vermutlich würden früher oder später auch Festlandchina und Indien dazukommen. Diese Länder hätten keine autochthone Industrialisierung hervorgebracht, doch sei es ihnen in relativ kurzer Zeit gelungen, auf den Zug aufzuspringen.
Wieso können nicht alle das Erfolgsmuster übernehmen?
Andere Länder wären weniger erfolgreich, obwohl sie den europäischen Sonderweg aus nächster Nähe beobachten konnten: vor allem Rußland, das seit dreihundert Jahren versuche, mit Europa Schritt zu halten, und das doch immer wieder in die alte Misere zurückfalle.
Ähnlich verhalte es sich mit dem Osmanischen Reich, von dem nur eine einzige Provinz wirklich erfolgreich war, nämlich Palästina/Israel. Dies aber nur infolge der zionistischen Einwanderung aus Europa. (Hier haben wir bereits einen ersten Hinweis, dass es in erster Linie mit mentalen Gegebenheiten zu tun haben könnte.)
Eine erfolgreiche Industrialisierung beruhe also offenbar auf bestimmten historischen, vor allem kulturellen und institutionellen Voraussetzungen, die nicht leicht zu imitieren seien.
Die Menschen lebten gerne im Schlaraffenland. Deshalb dränge es sie zur Migration in die Industrieländer, denn irgendetwas hindere sie daran, dieses Schlaraffenland bei sich zuhause zu errichten.
Offenbar sei die Immigration in ein bereits existierendes Schlaraffenland leichter als der Aufbau eines solchen im eigenen Land.
Weshalb aber ist das so?
Nach Sieferle war es sei ein hoch unwahrscheinlicher Prozess, der in den europäischen Ländern über Jahrhunderte hinweg Mentalitäten und Institutionen geschaffen hat, deren Ergebnisse wir heute vor uns haben.
Dieses Erfolgsmuster könne nicht ohne weiteres kopiert werden.
Transfer von Technologie sei leicht,
Transfer von Institutionen aber schwer.
Transfer von kulturell-mentalen Mustern sei praktisch unmöglich.
Die Entstehung des Nationalstaats als Entwicklungsmotor
Die vielleicht wichtigste Voraussetzung der europäischen Entwicklung war die Zerschlagung von tribalen Strukturen durch die Staaten der frühen Neuzeit.
Dies war eine elementare Vorbedingung des Nationalstaats, der zum institutionellen Zentrum der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde. Er zielte auf die Herstellung einer homogenen Einheit von Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt, die sich von anderen Einheiten (Staaten) unterscheidet und abgrenzt.
Der Nationalstaat löste die Herrschaft der Stämme, Clans, Großfamilien, Personenverbände und Klientelsysteme aller Art auf.
Nationalstaat als Rechtsstaat bedeutete:
gleiches Recht für alle innerhalb des Staatsgebietes.
Und es bedeutete ein staatliches Gewaltmonopol mit Polizei und Armee.
Dieser Nationalstaat vereinheitlichte die Infrastruktur:
Geld, Recht (Zivilprozeß statt Fehde), Sprache, Verwaltung, Verkehrswesen, Staatsangehörigkeit.
Um diese Leistungen erbringen zu können, musste eine zentrale, von oben nach unten durchstrukturierte Verwaltung errichtet werden, die den Ansprüchen bürokratischer Rationalität genügte (gegen Korruption und Klientelwesen).
Der Nationalstaat definierte als Identitätseinheit des Staates das Staatsvolk.
Im 18. Jahrhundert gab es zwar kaum ethnisch homogene »Nationen«.
Dennoch gewann dieses Konzept eine erstaunliche Anziehungskraft.
Diese Ideologie tendierte dazu, dem Nationalstaat quasitribale Züge zuzuschreiben.
Der nationalistisch geprägte Nationalstaat verstand sich als Vertreter einer Abstammungseinheit, und er forderte von seinen Mitgliedern eine umfassende Loyalität, wie man sie sonst nur in Stammesgesellschaften kannte.
Der Konflikt mit anderen Nationalstaaten nahm daher leicht totale Züge an.
Die daraus resultierenden Exzesse fanden vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt.
Die Diskreditierung des Nationalstaats
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei aufgrund dieser Exzesse die Ideologie des Nationalismus unter den Eliten der fortgeschrittenen Länder anrüchig geworden.
Hier habe daher eine ideologische Verschiebung vom völkischen zum demokratischen Akzent des Volkes stattgefunden.
Damit aber sei der Volksbegriff zunehmend universalistisch begründet worden, obschon die Völker de facto nach wie vor innerhalb exklusiver (ausschließender), nichtuniversalistischer Nationalstaaten organisiert seien.
Der Nationalstaat stehe daher heute vor dem Problem, dass seine primäre Legitimation, der Nationalismus, obsolet geworden sei, seine sekundäre Legitimation, der demokratische, humanitäre Universalismus, aber mit seiner exklusiven Organisationsform nicht kompatibel sei.
Wenn Volk A, B und C alle gleich sein sollen, weshalb soll es dann noch Grenzen zwischen ihnen geben?
Warum der Sozialstaat nur als Nationalstaat möglich ist
Besonders brisant werde diese Problematik, wenn es um den Sozialstaat gehe.
In den europäischen Agrargesellschaften hatten die Gemeinden bestimmte Aufgaben der Daseinsvorsorge für ihre Mitglieder übernommen, die von den Familien nicht erbracht werden konnten, vor allem Armenpflege und Unterstützung in Notfällen.
Mit der Industrialisierung sei die Mitgliedschaft in einer Gemeinde zum Mobilitätshindernis und damit obsolet geworden.
Die Gemeindebürgerschaft sei so zur Staatsbürgerschaft ausgeweitet worden.
Der Nationalstaat sei aber in größerem Maßstab ebenso exklusiv gewesen wie die Bürgergemeinde.
Die Leistungen des Sozialstaates seien seit dem späten 19. Jahrhundert immer weiter ausgedehnt worden, kamen aber immer nur den eigenen Staatsbürgern zugute.
In diesem Sinne war der Sozialstaat immer exklusiv nach außen, aber inklusiv (alle einschließend) nach innen.
Eben diese Relation von Ausschließung und Einschließung definiere aber das problematische Wesen des (nationalen) Sozialstaats.
Dieser stehe heute nach dem Plausibilitätsverlust des Nationalismus vor dem Problem, dass er praktisch nur als Nationalstaat möglich ist, dass seine daseinsvorsorgende Inklusivität also de facto auf Exklusion, auf Ausschließung beruhe.
Die offizielle Ideologie, mit deren Hilfe die Umverteilung im Sozialstaat begründet wird (aus Motiven der Gleichheit und Gerechtigkeit), sei jedoch universalistisch angelegt.
Wenn der Sozialstaat seine Programme der sogenannten „sozialen Gerechtigkeit“ aber aus dem humanitären Universalismus begründet (Menschenrechte), kann der Verwirklichungsraum dieser Gerechtigkeitsprogramme schwerlich der ausschließende Nationalstaat sein.
Der Umverteilungssozialismus müsste sich nach dieser Logik als universalistische Ideologie auf den Weltstaat beziehen.
Dieser existiere aber in der Realität nicht.
Ergo müsse der Sozialstaat sich nach dieser Logik für jede Zuwanderung in die Sozialsysteme öffnen.
Das Ergebnis wäre natürlich die Zerstörung des Sozialstaats, nicht aber dessen Universalisierung.
Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten wäre zweifellos nicht nachhaltig.
Es wäre so, als drehte man die Heizung auf und öffnete gleichzeitig die Fenster.
Eine Reaktion auf diese Unmöglichkeit könne darin bestehen, dass man dies als Anlass nehme, den Sozialstaat abzubauen.
Dies wäre eine konsequente liberale Lösung.
Der Staat müsste sich auf seinen rechtsstaatlichen Kern zurückziehen und soziale Interventionen völlig unterlassen, wie dies etwa in den USA im 19. Jahrhundert während der Masseneinwanderung aus Europa der Fall war.
Dies läge allerdings nicht im Interesse der Unterschichten in den Sozialstaaten, die gegen eine solche Entwicklung populistischen Widerstand leisten würden.
Wie Masseinimmigration das kulturelle Kapital zerstört
Somit stelle sich also
die generelle Frage, was die Immigration von Menschen aus gescheiterten bzw. nicht entwicklungsfähigen Staaten in den Zielländern anrichten.
Importieren sie ihr Scheitern in diese Gesellschaften? Zerstören sie dort die kulturellen und institutionellen Voraussetzungen der Industrialisierung, die sie in ihren Herkunftsländern nicht besaßen und nicht hervorbringen konnten?
Diejenigen, die heute von bunter Vielfalt sprechen, meinen, dass die Frage nach der historischen Entstehung der Industriegesellschaft nicht identisch sei mit der Frage nach den Bedingungen, unter denen eine Industriegesellschaft, die bereits existiert, weiterhin existieren kann.
Das Schlaraffenland sei kulturell strapazierbar und eben darauf setzen sie.
Aus schlichter ökonomischer Perspektive werde die Einwanderung nach Deutschland heute ebenfalls begrüßt, da man sich von ihr eine Vergrößerung des Arbeitskräftepotentials verspreche. Damit könne man die extrem negative demographische Entwicklung ausgleichen, so die Hoffnung.
Sieferle macht aber deutlich, dass dies eine stark verkürzte vulgärökonomische Argumentation ist, für die nur Kapitalressourcen und Arbeitskräfte eine Rolle spielen.
Betrachte man das Ganze umfassender und nehme auch soziales und kulturelles Kapital ins Visier, also immaterielle Faktoren, die zum Wohlstand beitragen, sehe die Sache völlig anders aus.
Dieses kulturelle Kapital beruhe auf Überlieferung sowie auf der Eindeutigkeit der Gruppenzugehörigkeit.
In das Paket des kulturellen Kapitals, das für eine funktionierende demokratische, aufgeklärte und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft charakteristisch ist, gehörten etwa die folgenden Elemente:
Rechtsstaatlichkeit, Fairplay, Rechte des Individuums, Beschränkung der Staatsgewalt, Verbindung von Individualismus und Gemeinwohlorientierung, Meinungsfreiheit (inklusive Religionsfreiheit), Arbeitsethos, Orientierung am Fortschritt, Ausbildung von Vertrauen, Wertschätzung von Bildung und Erziehung.
Diese Kombination bilde das kulturelle Erfolgsgeheimnis der erfolgreichen Länder.
Ein wichtiges, wenn nicht das entscheidende Element des kulturellen Kapitals sei aber das Vertrauen.
Es gebe, wie empirische Vergleiche verschiedener Länder zeigen, eine enge Korrelation zwischen dem Ausmaß von Vertrauen und der ökonomischen Effizienz.
Das Maß des Vertrauens ist ein Maß der Zivilisiertheit und Leistungsfähigkeit.
Im Jahr 2000 beantworteten 67 Prozent der Dänen und 66 Prozent der Schweden die Frage, ob man den meisten Menschen vertrauen könne, mit ja, aber nur 3 Prozent der Brasilianer.
Kooperationsbereitschaft und Vertrauen erleichterten den gesellschaftlichen Umgang.
Kulturelles Kapital werde durch Tradierung übertragen. Eine Kultur sei zwar niemals homogen. Nicht alle Menschen, die einem Volk angehören, teilten sämtliche kulturellen Merkmale.
Umgekehrt sei es immer in einem gewissen Umfang möglich, fremde Menschen zu assimilieren, d. h. mit dem kulturellen Kapital ihrer neuen Gesellschaft auszustatten, was auch als Integration verstanden werden könne.
Allerdings gebe es hierfür Grenzen.
Je größer die Zahl von Immigranten und je rascher sie immigrieren, desto geringer sei die Chance der Assimilation.
Folgen der Zerstörung des kulturellen Kapitals
Es besteht dann die Gefahr, dass die durch Immigration entstehende multikulturelle Gesellschaft kulturelles Kapital vernichtet, mit dem Effekt, dass sich die ethnisch und kulturell recht homogenen Industrieländer in multitribale Gesellschaften transformieren.
In solchen Gesellschaften würden mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtige institutionelle und mental-kulturelle Voraussetzungen einer funktionierenden Industriestruktur zerstört.
Die Basis, die alles zusammenhalte,
das gegenseitige Vertrauen verschwände.
An die Stelle des Rechtsstaats mit seinem Gewaltmonopol trete dann wieder das Fehderecht.
Wenn Konflikte auftreten, versuche man zunächst, diese innerhalb des eigenen Stammes-Rahmens zu lösen, eventuell durch Mobilisierung durchsetzungsstarker Verbündeter.
Wenn dieser Prozess einmal in Gang gekommen sei (und erste Ansätze dazu ließen sich in zahlreichen europäischen Großstädten beobachten), könne er sich leicht selbst verstärken und eine Eigendynamik entwickeln.
Dann könnten sich immer mehr tribale Gruppen bilden, mit eigenem Steuersystem (Schutzgeld) und eigener Entscheidungskompetenz.
Diese Gruppen träten zunächst in Konkurrenz zu dem überkommenen Rechtsstaat und seinen Polizeikräften.
Am Ende werde dem Staat aber nichts übrigbleiben, als sich selbst nur noch als Stamm unter Stämmen zu verhalten.
Für diejenigen Bürger, die keinem spezifischen Stamm mehr angehören, sondern auf den Rechtsstaat gesetzt hatten, werde dies fatal.
Wenn eine solche Bewegung in Gang kommen sollte, so hätten wir einen evolutionären Prozess der Selbstzerstörung einer Industriegesellschaft vor uns:
Eine bestimmte kulturelle Konstellation habe historisch erfolgreich die Industrialisierung und Moderne erzeugt, habe dabei aber normative Merkmale des humanitären Universalismus entwickelt, so dass es nicht mehr möglich sei, den Zuzug von Angehörigen fremder Kulturen zu regeln bzw. zu unterbinden.
Eine solche Gesellschaft, die nicht mehr zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften fähig ist, lebe moralisch über ihre Verhältnisse.
Sie sei in normativem Sinne nicht nachhaltig.
Durch Relativierung zerstöre sie schließlich ihre kulturelle Identität, die Voraussetzung ihrer Leistungsfähigkeit.
Damit setze sie sich selbst ein Ende.
Die tiefere Ursache für die Selbstzerstörung
Die europäischen Gesellschaften seien von dem Grundgedanken des Egalitarismus (der wie ein Fetisch angebetet wird, jf) regelrecht besessen.
Diese Ideologie produziere die Utopie der totalen materiellen Gleichheit.
Ungleichheiten würden dagegen als unnatürlich empfunden.
Aus dieser Perspektive eines universalistisch-egalitären Programms sei jede reale Ungleichheit schlechthin unerträglich.
Die Konfrontation mit Leid, Armut, Unterdrückung, Elend und enttäuschten Hoffnungen löse daher Hilfsreflexe aus, von denen der einfachste (und gesinnungsethischste) laute:
refugees welcome, also Aufnahme von jedem und allen in Europa, mit Zugang zum gesamten Leistungspaket des Sozialstaats.
Dieser Reflex durchdringe große Teile der Gesellschaft in den Wohlstandszonen.
Die Realpolitiker und Verwaltungen, die dann mit dem konkreten Vollzug der Hilfe zu tun haben, stünden dann ebenso vor einem Problem wie die Teile der Bevölkerung, die in der Massenimmigration die Gefahr einer Unterminierung der vertrauten sozialen und politischen Ordnung erblicken.
Medial würden sie angegriffen und mit dem radikalen Gegenbegriff zum Egalitarismus, dem Rassismus, bedacht, der seit dem Nationalsozialismus natürlich extrem negativ konnotiert und völlig unzutreffend sei, da hier ja ethnisch-kulturelle und keine rassischen Differenzen angesprochen würden.
Viele Zeitgenossen duckten sich daher lieber weg, hielten den Mund und hofften, dass der Kelch irgendwie an ihnen vorüberginge.
Ist es wirklich möglich, fragt Sieferle,
dass eine Gesellschaft sich durch solche Prozesse der ideologischen Verwirrung selbst zerstört?
Ja, meint er.
Denn
Kulturen und Ideologien seien enorm machtvolle Kräfte.
Menschen sprengten sich für Allah in die Luft.
Warum sollten sie nicht eine Sozialordnung zerstören, die sie ebenso wenig verstehen, wie sie diese lieben?
Der Sozialstaat
werde von den meisten Menschen als selbstverständlich angesehen,
ebenso wie
der Rechtsstaat.
Dass beide dies nicht sind, sondern auf sehr fragilen und unwahrscheinlichen Grundlagen beruhen, werde man erst begreifen, wenn sie verschwunden seien,
d. h.
wenn eine neue multitribale Struktur sie verdrängt habe.
Vielleicht sei der Untergang Europas
dann ein Lehrstück für andere industrialisierte Zivilisationen (wie China),
und vielleicht würden die letzten Europäer in Übersee Zuflucht suchen.
Der Blick aus universalgeschichtlicher Perspektive
Abschließend betrachtet Sieferle diesen Vorgang aus kühler universalgeschichtlicher Perspektive.
Vor mehr als 60.000 Jahren (0:00 Uhr) hätten die Menschen Afrika verlassen und sich allmählich über die ganze Erde ausgebreitet.
Es bildeten sich zahlreiche separate Völker mit eigenen Kulturen, die zum Teil über sehr lange Zeiträume hinweg keinerlei Kontakt miteinander gehabt hätten.
Dieser Trend habe vor etwa 5.000 Jahren (nach 22 Uhr) eine erste Umkehr erfahren, als die agrarischen Zivilisationen begannen, größere Reiche zu bilden und Fernhandel zu treiben.
Vor 500 Jahren (23:48 Uhr) sei dies durch die europäischen Seefahrer noch einmal drastisch beschleunigt worden
und
seit etwa 200 Jahren (23:55 Uhr) stünden im Prinzip alle Menschen miteinander in Kontakt.
Der Prozess der Globalisierung, der seit wenigen Jahrzehnten in Gang sei (23:59 Uhr), habe die Mobilität von Informationen, Gütern und auch Menschen noch einmal enorm ausgeweitet.
Dieser Prozess der Universalisierung und Globalisierung sei wohl unvermeidlich, und die Völker, die die Geschichte der letzten Jahrtausende geprägt haben,
würden letztlich von ihm verschlungen werden.
Viele Deutsche, so macht Sieferle deutlich, möchten heute gerne als Volk verschwinden, sich in Europa oder in die Menschheit auflösen.
Harmonisch werde dies alles nicht abgehen,
zumal einzelne Kulturen versuchen würden, bei dieser Gelegenheit ihre tradierten Muster universell durchzusetzen,
sei es in Gestalt der westlichen Menschenrechte,
sei es in Gestalt des islamischen Dschihad
oder was auch immer.
Die Immigrationskrise,
in der wir uns aktuell befänden, sei daher vielleicht nur der Vorbote umfassenderer Konvulsionen,
in denen alles untergehen werde,
was uns heute noch selbstverständlich scheine.
Obamas Hexenjagd auf Trump – 06.03.2017-Welt ohne Filter
– POSTED ON 8. MÄRZ 2017POSTED IN: SONSTIGE NACHRICHTEN, WIRTSCHAFT
In der letzten Woche forderte der russische Außenminister Lawrow eine neue internationale Wirtschaftsordnung. Der chinesische Präsident Xi sprach sich auf einer internationalen Konferenz ähnlich in Bezug auf die Neue Seidenstraße aus. Und der neue US-Präsident Trump zeigte in seiner ersten Ansprache vor dem US-Kongress eine ebenso optimistische und hoffnungsvolle Orientierung. UND es wurde auch offengelegt, wovor wir seit Trumps Amtsantritt warnen: Ex-Präsident Obama führt die Hexenjagd-Kampagne gegen Trump an, um das Potential eines Kurswechsels der USA zu verhindern.
Veröffentlicht am 07.03.2017
Veröffentlicht am 07.03.2017
Biographie Amandus Kupfer - Part 3Biografie zum 50. Todestag von Amandus Kupfer. 20. März 2002.© 2002-2017 Medical-Manager Wolfgang TimmBiographie Amandus Kupfer - Part 2Biografie zum 50. Todestag von Amandus Kupfer. 20. März 2002.© 2002-2017 Medical-Manager Wolfgang TimmBiographie Amandus Kupfer - Part 1Biografie zum 50. Todestag von Amandus Kupfer. 20. März 2002.© 2002-2017 W. Timm
Juni 1941 Letzte Ausgabe von „DgM“ 101 by Amandus Kupfer. Nürnberg.
Juni 1991 Akademische Publikation zur Selbstverantwortung by Wolfgang Timm. Heidelberg.
Rettung jedoch über die Schweiz.
Quelle DgM Nr. 51. An den großen, charaktervollen, idealen Frauennaturen sind die großen Männer und Völker emporgewachsen, an den charakterlosen, lieblosen, sittenlosen zugrunde gegangen. |
Geprägte Kindheit auf Sylt 60er Jahre in einem Reetdach-Haus von 1761 - davor Sohn Jorge aus Madrid, Sommer 2004. |
Der Sämlingvon bmh |
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